Analyse
20:31 Uhr, 19.03.2018

IBM - Kann die Dividendenpolitik beibehalten werden?

IBM-Deutschland will Teile der Service-Sparte an Bechtle verkaufen. Grund genug sich das IT-Unternehmen mal genauer anzuschauen. Wie schaut es operativ aus? Spoiler: Nicht gut!

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Aktionäre des US-amerikanischen IT-Unternehmens IBM hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. Operativ lief wenig zusammen. Die Gewinne und die Umsätze sind seit 2011 rückläufig bzw. stagnieren seit 2016 auf dem gleichen Niveau. Als Anleger konnte man wohl nur aufgrund der Dividende und Aktienrückkaufprogrammen bei der Stange gehalten werden.

Allein im letzten Jahr schüttete IBM 5,5 Mrd. USD an Dividenden aus und kaufte für ca. 4 Mrd. USD eigene Aktien zurück. Führt man sich vor Augen, welche Auswirkungen diese Aktienkäufe auf den Kurs haben, kann einem schwindelig werden. Im Zeitraum von 2003 bis 2013 wurde das Ergebnis je Aktie so künstlich von 4,40 USD auf 15,06 USD fast um das 3,5-fache gesteigert. Wahnsinn! Für Aktionäre natürlich ein Traum.

Als dann aber auch die Rückkauf-Aktionen keine Wirkung mehr zeigten und 2013 das Ergebnis je Aktie begann zu schrumpfen, mussten einige Investoren ihre Positionen überdenken. So auch Warren Buffet. Er predigt zwar immer, dass man als Investor Geduld braucht, Mitte letzten Jahres warf aber auch er hin, nachdem er 2011 bei IBM eingestiegen war. Zumindest verkaufte er einen Teil seiner Position! Mit ein Grund war mit Sicherheit der Gewinneinbruch von über 50 % seit seinem Einstieg.

Jahr 2017  2018e* 2019e*
Umsatz in Mrd. USD 79,14  80,2  80,38 
Ergebnis je Aktie in USD 6,17  13,85  14,18 
KGV 25  11  11 
Dividende je Aktie in USD 5,90  6,19  6,44 
Dividendenrendite 3,77 % 3,95 % 4,11 %
*e = erwartet

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Und genau hier ist der springende Punkt. Sollte der Gewinn weiter schrumpfen, kann sich das Unternehmen eine solche Eigenkapitalgeber freundliche Politik nicht mehr leisten. Zwar ging das Management bisher nur ein einziges Mal den Weg der Dividendenkürzung, das war Anfang der 90er Jahre als der Umsatz substantiell zurückging bis zur Jahrtausendwende, dieser Schritt muss aber mit einberechnet werden.

Bisher gelang es IBM immer wieder sich neu zu erfinden, befindet sich aber in einem hart umkämpften Marktumfeld. Start-Ups drängen in den Makrt, Markteintrittsbarrieren werden kleiner, das Geschäftsumfeld verändert sich usw. Die Margen geraten dadurch immer weiter unter Druck und die Wachstumssegmente können den Rückgang der Kerngeschäfte noch nicht auffangen.

Zuletzte brachte die Meldung, dass IBM gemeinsam mit Wal-Mart und JD.com eine Kooperation mit der Tsinghua-Universität schließen ein wenig Schwung in den Aktienkurs. Bei der Zusammenarbeit geht es um die Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit in China durch den Einsatz von, wie soll es anders sein, Blockchain.

Vorhin gab es die News, dass IBM Teile der deutschen Service-Sparte an das IT-System- und Handelshaus Bechtle verkaufen möchte. Laut der WirtschaftsWoche, sollen von der Auslagerung deutschlandweit Support-Stellen bei IBM Global Technology Services (GTS) im mittleren dreistelligen Bereich betroffen sein. Dem Vernehmen nach sollen bis zur Jahresmitte mehrere hundert Jobs zur Software-Wartung und -Implementierung bei IBM-Unternehmenskunden auf Basis eines Betriebsteilübergangs zur Bechtle AG wechseln.

Hier geht es zur original Pressemitteilung.

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