Kommentar
14:22 Uhr, 19.08.2009

HypoVereinsbank lässt den „Express“ jetzt sprinten

Erwähnte Instrumente

  • HVB Sprint Express Zertifika
    Aktueller Kursstand:  
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Geht es den Börsen wieder besser, freut sich der Expressmarkt. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich das steigende Interesse der Anleger an dem Zertifikatetyp mit der vorzeitigen Kündigungschance bringen. Das zeigt auch die aktuelle Börsenumsatzstatistik des DDV für den Monat Juli mit einem Wachstum von über 50 Prozent allein auf Monatsbasis. Auch die Emittenten tragen mit einem immer breiteren Angebot ihren Teil dazu bei. Die steigende Produktvielfalt bringt jedoch wiederum die Notwendigkeit mit sich, jedes Papier ganz genau unter die Lupe zu nehmen und das jeweilige Auszahlungsprofil mit der eigenen Markterwartung abzugleichen. Ein Grundsatz, der natürlich auch für jedes andere Zertifikat gelten sollte, speziell bei Neukreationen aber umso wichtiger wird. Insofern sollten auch die eingebauten Schutzmechanismen entsprechend überprüft werden, da man sich ja nicht immer automatisch auf die Seitwärtskünste eines Express-Zertifikates verlassen kann, soweit diese überhaupt vorhanden sind.

So sucht man zumindest bei dem neuen Sprint-Express-Zertifikat der HypoVereinsbank auf den Euro STOXX 50 die ansonsten übliche Absicherung zum Laufzeitende vergeblich. Dafür ist das schon vom Namenszusatz her auf Outperformance getrimmte Produkt auf der Renditeseite umso schlagkräftiger aufgestellt und erinnert ein wenig an die ebenfalls von dem Münchner Emittenten bereits auf immer mehr Basiswerte aufgelegten Top-Bonus-Zertifikate, bei denen es bereits bei einem zum Laufzeitende gegenüber dem Ausgangsniveau unveränderten Basiswert eine stattliche Fixrendite oben drauf gibt. Stattdessen besteht bei dem nur maximal zwei Jahre laufenden „Sprint-Express“ der Renditekick in einer erhöhten Partizipationsrate von 150 Prozent, sofern der Index am letzten Stichtag zumindest keinen Verlust gegenüber dem Emissionszeitpunkt aufweist. Dies bedeutet aber wiederum auch, dass eine nur moderate Aufwärtsentwicklung trotz des auf den ersten Blick attraktiven Hebels keine allzu großen Sprünge zulässt und damit alles auf eine tatsächliche Outperformance des Basiswertes hinausläuft. Da könnte die vorzeitige Tilgung nach dem ersten Jahr schon die interessantere Alternative darstellen. Auch hierzu muss zumindest der Startlevel des Index vom 11. September gehalten werden. Gelingt dieses „Kunststück“ bereits am ersten Stichtag, erwartet den Anleger eine Rückzahlung von 115 Prozent des Nennwerts.

Der BörseGo Tipp:
Bei dem neuen HVB-Papier handelt es sich weniger um ein Express-Produkt im eigentlichen Sinne mit den bekannten „Highlights“ Teilschutz und Fix-Kupon, sondern vielmehr um ein herkömmliches Outperformance-Instrument mit zusätzlicher Express-Komponente. Insofern ist der Name auch etwas irreführend gewählt, zumal hier auch das Kriterium eines doppelten „Sprints“ zwischen zwei Kursmarken nicht erfüllt ist. Der potentielle Anleger sollte deshalb mit einer gehörigen Portion Optimismus für die Indexentwicklung in den nächsten beiden Jahren ausgestattet sein, damit der Hebel seinen Zweck erfüllen kann.

Sprint-Express-Zertifikat
Emittent/WKN: HypoVereinsbank / HV5AWB
Laufzeit: 15.09.2011
Preis: (in Zeichnung: 12.08.09 – 11.09.09) Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 1,5 € Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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