Hypo Real Estate: S&P senkt Bonitätsnoten

München (BoerseGo.de) - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Bonitätsnoten des Immobilienfinanzierers Hypo Real Estate gesenkt. S&P verwies dabei auf die Probleme in vielen Geschäftsbereichen und die vorerst schwachen Perspektiven aufgrund des schwierigen Umfelds. Die Ratingagentur geht davon aus, dass die Hypo Real Estate weitere Abschreibungen vornehmen muss, was sich negativ auf die Kapitaldecke und Rentabilität auswirken würde. Insgesamt seien gleich sieben Ratings im jeweils eine Stufe gesenkt worden. Der Ausblick sei aber nun "stabil". Die Kreditwürdigkeit der Hypo Real Estate wird nun mit "A-" bewertet.

Das Management des Immobilienfinanzierers erwartet aber ungeachtet dessen einen stabilen Geschäftsverlauf. Angesichts der internationalen Finanzkrise und des seitens S&P seit Monaten bestehenden negativen Ausblicks für die Banken der HRE-Gruppe hatte sich das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits sorgfältig auf die Möglichkeit einer veränderten Bonitätsbewertung vorbereitet. In der Immobilienfinanzierung profitiere die Hypo Real Estate Group im Neugeschäft davon, dass ein großer Teil des Geschäftsvolumens durch Pfandbriefe gesichert sei, deren AAA-Spitzenrating unverändert geblieben sei. Im Staatsfinanzierungsgeschäft der Depfa spiele wiederum neben den mit AAA bewerteten Covered Bonds das Kurzfrist-Rating der Depfa Bank Plc eine wichtige Rolle, das von S&P mit A-1 bei stabilem Ausblick ebenfalls bestätigt worden sei.

Die HRE-Gruppe hatte die schweren Turbulenzen im Finanzsektor und an den Kapitalmärkten bereits in den vergangenen Monaten zum Anlass genommen, Risikopositionen in ihren Portfolios abzubauen. Diese konservative Risikopolitik sei auch im zweiten Quartal 2008 erfolgreich umgesetzt worden. In diesem Zeitraum sei es der HRE-Gruppe deshalb erneut gelungen, trotz des weltweit schwierigen Bankenumfelds profitabel zu arbeiten.