Nachricht
09:50 Uhr, 17.11.2008

Hypo Real Estate erwartet weitere Belastungen

Erwähnte Instrumente

  • Hypo Real Estate Holding AG
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

München (BoerseGo.de) - Der Vorstand des angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate Holding erarbeitet derzeit Pläne für eine Umstrukturierung und Neupositionierung der Gruppe. Dabei sei es das Ziel, eine stärker integrierte, weniger komplexe und mit einer verbesserten Aktiv-Passiv-Steuerung der Bilanz ausgestatte Gruppe aufzubauen.

"Das Management der Hypo Real Estate Group überarbeitet derzeit mit höchster Priorität das Geschäftsmodell der Gruppe, um es an die nachhaltig veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Eine daraus resultierende Umstrukturierung und Neuausrichtung wird allen an der Hypo Real Estate Group Beteiligten schwierige Entscheidungen abverlangen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Axel Wieandt am Montag bei der Veröffentlichung des Quartalsberichts. Die Unterstützung aus der deutschen Finanzwirtschaft, durch die Deutsche Bundesbank, die Bundesregierung und den Finanzmarktstabilisierungsfonds sei dabei unerlässlich. Eine hinreichende Refinanzierung des Unternehmens allein über die Geld- und Kapitalmärkte sei der Hypo Real Estate Group vorerst nicht möglich, "auch wenn dies mittelfristig natürlich unser Ziel ist."

Wie bereits in der vergangenen Woche auf Basis vorläufiger Zahlen bekannt gegeben, ist die Hypo Real Estate im dritten Quartal tief in die Verlustzone gerutscht. Aufgrund von Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und andere immaterieller Vermögenswerte aus der Erstkonsolidierung der DEPFA Bank in Höhe von 2,482 Milliarden Euro sei ein Konzernergebnis vor Steuern in Höhe von minus 3,1 Milliarden Euro angefallen, bestätigte das Unternehmen am Montag. Im Vorjahresquartal hatte der Immobilienfinanzierer noch einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 237 Millionen Euro verbuchen können.

Die operativen Erträge (Summe aus Zinsüberschuss und ähnliche Erträge, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis, Finanzanlageergebnis, Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen und Saldo sonstige betriebliche Erträge/Aufwendungen) erreichten von Juli bis September minus 345 Millionen Euro nach 412 Millionen Euro im gleichen Quartal 2007. Das Finanzanlageergebnis wird mit minus 364 Millionen Euro ausgewiesen (Vorjahr: 49 Millionen Euro).

"Die Wucht, mit der die beispiellose Finanzkrise die Hypo Real Estate Group getroffen hat, ist in den Zahlen zum 30. September klar ablesbar. Für das Gesamtjahr 2008 erwarten wir ein deutlich negatives Konzernergebnis. Die notwendige Umstrukturierung der Hypo Real Estate Group und die Kosten der vereinbarten oder geplanten Liquiditätslinien und Kapitalhilfen werden auch 2009 für erhebliche Belastungen im Konzernergebnis sorgen", kommentierte der Finanzvorstand Dr. Markus Fell.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten