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08:30 Uhr, 18.05.2009

Hypo Real Estate droht neues Ungemach

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  • Hypo Real Estate Holding AG
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München (BoerseGo.de) - Der vor der Verstaatlichung stehenden Hypo Real Estate (HRE) steht neuer Ärger ins Haus. "Wir prüfen zwei Strafanzeigen gegen die Hypo Real Estate wegen Insolvenzverschleppung", bestätigte der Münchener Oberstaatsanwalt Anton Winkler gegenüber "Focus Online". In den nächsten Wochen werde man klären, was an den Vorwürfen dran sei. Danach könnte ein Strafverfahren eröffnet werden. Der in Schieflage geratene Immobilienfinanzierer bezeichnete die Vorwürfe als abwegig. "Das ist halt- und substanzlos", sagte ein Sprecher. Zu Details wollte er keine Stellung nehmen.

Bei den Vorwürfen geht es um die brenzlige finanzielle Lage des Konzerns. Trotz Garantien vom Staat schmolz die entscheidende Kernkapitalquote zum Ende des ersten Quartals 2009 auf 3,4 Prozent. Dies wurde am 5. Mai mit den Zahlen zum ersten Quartal publik. Der Vorstand hätte deswegen einen Insolvenzantrag stellen müssen, sagte Rechtsanwalt Klaus Kratzer, der im Namen zweier Mandaten Strafanzeige gestellt hat, gegenüber "Focus Online". Denn noch im März hatte Jochen Sanio, Chef der Finanzaufsicht Bafin, unmissverständlich erklärt: "Wenn die Kernkapitalquote einer Bank unter vier Prozent schrumpfe, müsse seine Behörde die Vorinsolvenz eröffnen.

Neben juristischer Scharmützel könnten die Vorwürfe aber noch wesentlich weitreichendere Folgen für die Hypo Real Estate haben. Wegen der in seinen Augen verschleppten Insolvenz dürfe "bei der Hauptversammlung keine Kapitalerhöhung beschlossen werden", sagte Kratzer. Damit würden die Rettungspläne des Bundes durchkreuzt. Finanzminister Peer Steinbrück will bei der HRE-Hauptversammlung am 2. Juni eine Kapitalerhöhung beschließen lassen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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