Kommentar
17:00 Uhr, 06.03.2024

Hydrogen-Index: Politik und Projektverschiebungen bremsen

Erwähnte Instrumente

Der Global Hydrogen II Index hat sich seit dem Tief November zwar erholt. Mit der extrem starken Entwicklung von DAX®, Dow® und Nasdaq®-100 konnte der Wasserstoffindex allerdings nicht mithalten. Bei vielen Unternehmen ist der operative Trend zwar aufwärtsgerichtet. Allerdings ist mehrheitlich weiterhin Geduld gefragt, denn eine Reihe von Faktoren bremsen die neue Technologie aktuell noch aus.

Zu den größten Bremsklötzen des Index zählten zuletzt Brennstoffzellenhersteller wie Ballard Power, Bloom Energy, FuelCell und Plug Power sowie der Ausrüster von Wasserstoff-Tankstellen Nel. Bloom Energy meldete für 2023 ein Umsatzplus von 11 Prozent. Plug Power erwirtschaftete 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und Nel sogar rund 80 Prozent mehr als 2022. Die Auftragsbücher sind zum großen Teil gut gefüllt. Die große Schwäche dieser Unternehmen ist die Liquidität. Die Konzerne investieren weiterhin stark in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. Angesichts der weiterhin hohen Zinsen, ist die Finanzierung allerdings teuer. Die meisten Konzerne verbuchen daher immer noch einen Verlust und schüren regelmäßig Spekulationen über weitere Kapitalerhöhungen. Solche Titel stehen derzeit bei Investoren nicht auf dem Einkaufszettel.

Projektverschiebungen

Die Nutzung von (grünem) Wasserstoff statt fossilen Energieträgern es nicht nur im Transportbereich, sondern auch in vielen anderen Branchen denkbar. Einige Bus- und Bahnbetreiber setzen bereits wasserstoffbetriebene Fahrzeuge ein. Eine Reihe von Nutzfahrzeugherstellern halten weiterhin an der Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen fest. Allerdings wird stets der schleppende Ausbau der nötigen Infrastruktur moniert. Plug Power und Airbus kooperieren bei der Entwicklung eines Wasserstoffantriebs für Flugzeuge. Bis das erste Serienmodell abhebt, wird es jedoch noch einige Jahre dauern. In energieintensiven Branchen wie Chemie, Baustoffe und Stahl wird seit Jahren an ersten Prototypen für die Nutzung von (grünem) Wasserstoff gearbeitet. Trotz teils guter Ergebnisse müssen in vielen Fällen Komponenten weiterentwickelt werden, um für größere Projekte geeignet zu sein. Dies sorgte in der jüngsten Vergangenheit häufig für Projektverschiebungen.

Bürokratie bremst

Aus Europa gibt es zudem Meldungen, wonach der bürokratische Aufwand für eine Förderungen von Wasserstoff-Projekten immernoch zu lange dauert und dies daher ebenfalls zu Verschiebungen von Projekten führt. Die EU erwartet, dass die Nachfrage nach grünem Wasserstoff bis 2030 auf 20 Millionen Tonnen steigt. Dabei sollen bis dahin rund 10 millionen Tonnen in der EU produziert werden können und weitere 10 Millionen Tonnen importiert werden. Aktuell besteht jedoch eine hohe Unsicherheit über die mögliche Nachfrage und die nötige Bereitsstellung des Angebots von grünem Wasserstoff. Ein schleppender Ausbau der dafür nötigen Infrastruktur und die Verschiebung von Projekten schürt diese Unsicherheit. Die Internationale Energieagentur (IEA) geht in ihrem jüngsten Bericht über erneuerbare Energien davon aus, dass die Kapazität für erneuerbare Energien, die auf Wasserstoff basieren, zwischen 2022 und 2028 um 45 GW zunehmen wird, was etwa 35 Prozent unter den Prognosen von vor einem Jahr liegt.

Risiko streuen

Neben der EU investieren die USA und China Milliarden Euro in die Förderung von Wasserstofftechnologie und den Ausbau der nötigen Infrastruktur. Bis diese Investitionen möglicherweise Früchte tragen, ist jedoch noch Geduld gefragt. Investments in einzelne Wasserstoffaktien bergen hohe Gewinnchancen, aber auch Risiken. Das Index-Zertifikat auf den Global Hydrogen II Index bietet Anlegern die Möglichkeit, breit diversifiziert in diesen wachstumsstarken Sektor zu investieren. Der Global Hydrogen II Index (Net Return) bildet die Kursentwicklung von bis zu 20 Unternehmen ab, welche in der Entwicklung und Produktion von Wasserstoff, Wasserstoffantrieben und Brennstoffzellen tätig sind. Der Index wird halbjährlich überprüft und die Zusammensetzung sowie Gewichtung angepasst. Die Nettodividenden werden jeweils reinvestiert. Ein schwacher Aktienmarkt oder ein Kursrückgang von einem oder mehreren Indexmitgliedern kann jedoch zu einem Rückgang des Indexkurses und damit zu Verlusten im entsprechenden Zertifikat führen.

Neben dem global diversifizierten Wasserstoff bietet HypoVereinsbank onemarkets ein Indexzertifikat auf den Hydrogen Select Index (Net Return) (EUR). Dieser Index umfast bis zu 25 Unternehmen außerhalb der USA, die im Bereich der Entwicklung und Produktion von (grünem) Wasserstoff, Wasserstoffantrieben, Brennstoffzellen sowie Fahrzeugbatterien tätig sind.

Chart: Global Hydrogen II Index in Punkten

Betrachtungszeitraum: 14.09.2020 (Indexstart) – 06.03.2023. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: Refinitiv

Investment-Zertifikate für Spekulationen auf eine Aufwärtsentwicklung des Index

Basiswert WKN Verkaufspreis in Euro Gebühr Finaler Bewertungstag weitere Information zu dem Index finden sie …
Global Hydrogen II Index HVB5H2 155,24 1,3 % p.a. Open End hier
Hydrogen Select Index HR80EJ 9,23 1,3 % p.a. Open End hier

Quelle: HypoVereinsbank onemarkets; Stand: 06.03.2024; 14:50 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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