Analyse
07:00 Uhr, 24.06.2024

HUGO BOSS - Deglobalisierung als neuer Trend?

Wie Die Welt am Wochenende berichtet, plant Vorstandschef Daniel Grieder, den Modekonzern Hugo Boss, künftig wieder stärker auf Europa auszurichten.

Erwähnte Instrumente

  • HUGO BOSS AG
    ISIN: DE000A1PHFF7Kopiert
    Kursstand: 43,230 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HUGO BOSS AG - WKN: A1PHFF - ISIN: DE000A1PHFF7 - Kurs: 43,230 € (XETRA)

Mode, die in Europa oder den USA verkauft wird, soll dann künftig auch wieder lokal produziert werden. Geopolitische Spannungen sorgen für ein Umdenken. Das Versenden der Ware rund um den Globus sieht Grieder nicht mehr als zeitgemäß an. Schon heute betreibt Hugo Boss seine größte Produktionsstätte in der Türkei und hat die Fabrik auf Hightech getrimmt. Eine sogenannte Smart Factory mit KI und allem, was heutzutage dazugehört.

Kein ganz neuer Trend

Somit ist der Weg raus aus Asien kein neuer Weg für Hugo Boss, auch wenn es in den meisten Medien jetzt so hochgespielt wird. Mit der Billigkonkurrenz will sich Hugo Boss eben auch nicht messen. Dank Temu und Shein gewinnt die "China-Mode" vor allem im untersten Preissegment Marktanteile. Doch das sorgt meiner Meinung nach auch für einen gewissen Verwässerungseffekt für chinesische Produkte im Allgemeinen. China steht nur noch für billig. Das könnte auch negativ auf andere Güter wie Autos usw. abfärben.

Neue Werke will Hugo Boss derweil nicht bauen; es sollen vor allem neue Lieferanten hinzukommen. Auch Zukäufe kommen infrage. Ob im Bereich Mode, bei Schuhen oder Accessoires, da zeigt man sich in Metzingen offen. Grieder wurde vor wenigen Monaten noch von allen Seiten gelobt. Er hat die Marke Hugo Boss gedreht und auch im Social-Media-Bereich zu einem echten Fanmagneten gemacht. Derzeit schwächelt das Geschäft etwas und die Hugo-Boss-Aktie liegt im Keller.

Auf Trademate und in unserem Musterdepot „Deutsche Aktien“ habe ich die Gelegenheit genutzt und ein paar Aktien ins Depot gekauft. Ob das eine gute Idee war, werden wir in sechs bis zwölf Monaten sehen. Für das zweite Quartal darf man die Messlatte jedenfalls nicht zu hoch ansetzen. Mit klasse Zahlen ist eher nicht zu rechnen.

Von der Bewertung her ist Hugo Boss mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,67 wieder nahe der Zehnjahrestiefs angekommen. Nur zu Beginn der Corona-Pandemie lag die Bewertung niedriger. Der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre liegt mit 1,45 doppelt so hoch. Gleiches gilt für die Bewertung von Unternehmenswert zu operativem Gewinn.

Fazit: Die Hugo-Boss-Aktie ist für mich eine antizyklische Einstiegschance. Die kommenden Monate werden noch nicht einfach, aber mit einer Bewertung nahe dem Zehnjahrestief und einer gesunden Bilanz sowie guten mittelfristigen Wachstumsaussichten weist die Hugo-Boss-Aktie aus fundamentaler Sicht ein sehr solides Chancen-Risiko-Verhältnis auf.

Weitere Analysen & News zur Aktie unserer Redaktion findest Du hier.

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Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,20 4,40 4,72
Ergebnis je Aktie in EUR 3,74 4,11 5,01
KGV 12 11 9
Dividende je Aktie in EUR 1,35 1,47 1,85
Dividendenrendite 3,13% 3,40% 4,28%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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