Hugo-Boss-Aktionär Frasers: Konzern soll Dividenden künftig reinvestieren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Von Ulrike Dauer
DOW JONES--Der britische Hugo-Boss-Aktionär Frasers Group erhöht nach der jüngsten Aufstockung den Druck auf den Modekonzern, die Dividenden künftig zu reinvestieren anstatt sie auszuschütten und so den "Shareholder Value" zu steigern. Mit der einbehaltenen Dividende sollten lieber "wertsteigernde Maßnahmen innerhalb des Unternehmens" finanziert werden, "die das langfristige Wachstum und die finanzielle Flexibilität der Hugo Boss AG besser unterstützen würden", teilte der Aktionär im Rahmen einer Stimmrechtsmitteilung mit. Auch sollte die Hugo Boss AG alle selbst gehaltenen Aktien einziehen. Ausdrücklich sprach Frasers, die mehrheitlich dem Aktionär Mike Ashley gehört, Aufsichtsratschef Stephan Sturm sowie CEO Daniel Grieder ihre Unterstützung "bei der Verfolgung ihrer Wachstumsstrategie" aus, dabei solle der "Markenwert weiterhin aufgebaut und darin investiert" werden.
Die Hugo-Boss-Aktie notierte am frühen Nachmittag 4,1 Prozent im Plus und war der größte Gewinner im MDAX, der leicht im Minus lag.
Sollte ein Dividendenausschüttungsbeschluss anstehen, werde Frasers dagegen stimmen. Die Hauptversammlung am 15. Mai hatte den Dividendenvorschlag des MDAX-Unternehmens abgesegnet, ausgeschüttet wurde für 2024 eine Dividende von 1,40 Euro je Aktie, nach 1,35 Euro ein Jahr zuvor. Seit dem 16. Mai, also einen Tag nach der Jahreshauptversammlung, sitzt Frasers-CEO Michael Murray im Aufsichtsrat von Hugo Boss. Einen Tag zuvor hatte der Aufsichtsrat Sturm zu seinem Vorsitzenden gewählt.
Laut Pflichtmitteilung am Donnerstagabend hat die Frasers Group ihr "strategisches Investment" beim Modekonzern im Juni weiter aufgestockt und schließt nicht aus, in den kommenden 12 Monaten weitere Anteile zu erwerben - sowohl Aktien als auch Finanzinstrumente - einschließlich weiterer Verkäufe von Put-Optionen und/oder Käufe von Call-Optionen.
Gegenwärtig hält Frasers laut Mitteilung "direkt über 25 Prozent der Stimmrechte an der Hugo Boss AG", diese Schwelle sei am 20. Juni überschritten worden, die vorherige Schwelle von 20 Prozent am 12. Juni. Darüber hinaus hält die Frasers Group Finanzinstrumente in Bezug auf 32,02 Prozent (22.543.000) der Aktien der Hugo Boss AG durch verkaufte Put-Optionen. Mithilfe der Finanzinstrumente könnte Frasers seinen Anteil demzufolge auf gut 57 Prozent aufstocken. Im April hatte sich Frasers Aktienanteil laut Pflichtmitteilung auf 19,25 Prozent belaufen, der über Finanzinstrumente zuzuschreibende Anteil an den Stimmrechten war per 4. April auf 31,53 Prozent gestiegen.
Hugo Boss teilte auf den Vorstoß von Frasers mit, der Konzern werde im vierten Quartal eine Strategie vorstellen, die auf "nachhaltiges, profitables Wachstum ausgerichtet" sein und "sämtliche Aspekte der Kapitalallokation" bewerten werde, um die "Interessen der Aktionäre weiterhin mit den langfristigen Zielen des Unternehmens in Einklang zu bringen". Vorstand und Aufsichtsrat würden diese Strategie derzeit erarbeiten. Derzeit setze der Konzern auf eine "Balance zwischen Wachstumsinvestitionen und der Beteiligung unserer Aktionäre", so Hugo Boss in einer Replik auf seiner Website.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/mgo
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|