HSBC: Sage Adieu, US-Dollar!
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New York (BoerseGo.de) – Analysten der Großbank HSBC sehen eine untergehende Sonne für den US-Dollar, da die ultralockere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank China und die schnell wachsenden Schwellenländer dazu zwinge, sich einer alternativen, weltweiten Währung zuzuwenden.
„Der Dollar sieht schrecklich aus, wie Sterlin nach dem Zweiten Weltkrieg“, so David Bloom, der Währungsstratege der HSBC. „Das gesamte Risiko-Chance-Verhältnis hat sich für die Währungen der Emerging Markets geändert. Das bedeutet nicht, dass sie zu unseren Standards aufgeschlossen haben, wir sind auf ihre Standards abgefallen. Länderrisiken gingen in der Vergangenheit primär die Währungen der Emerging Markets an, aber nach den Ereignissen des letzten Jahres ist das nicht länger gültig. Schauen Sie sich Großbritannien an – die Schulden nähern sich einem Niveau von 100 Prozent des BIP.“
China und andere aufstrebende asiatische Länder seien an einen Punkt gelangt, wo sie ihre Währungen nicht mehr wie in der Vergangenheit künstlich niedrig halten können, ohne im Inland eine Spekulationsblase nach der anderen zu generieren. Mit der Konjunkturerholung werde dieser Aufwertungsdruck wachsen, was die USA und andere „Nachzügler“ ins Hintertreffen geraten lasse.
Dieses Politikum sei bereits in der letzten Phase des Kreditbooms offenbar geworden. Danach habe die Kreditkrise das Problem teilweise verdeckt. Ein Leitzins von Null zusammen mit Maßnahmen der quantitativen Geldmengenausweitung sei „komplett unkompatibel“ mit den Umständen, denen sich Asien, der Nahe Osten, Lateinamerika und Afrika zu stellen hätten. Eine Abkopplung ist unvermeidbar, schreibt der Analyst. Es wird erwartet, dass die USA ihren Leitzins das ganze Jahr 2010 bei Null halten werden, um ihre eigene Wirtschaft zu stützen.
Was gerade geschehe sei „epochaler Verlust“ des wirtschaftlichen Wohlstands und der Wirtschaftsmacht der G10-Staaten im Vergleich zu den aufstrebenden Ländern der Erde. Der Euro, Yen, Sterlint, Schweizer Franken und andere „reife“ Währungen werden zusammen mit dem Dollar in diesem Prozess abwerten, der Dollar werde aber am meisten unter die Räder kommen.
Der US-Dollar werde die „Hauptfinanzierungswährung“ für die nächste Runde der globalen Carry Trades. Der Dollar werde den japanischen Yen ablösen.
Bloom geht davon aus, dass regionale Währungen auftauchen werden, wenn China, Brasilien und Südafrika den US-Dollar substituieren. Australien kopple heute schon seinen Handel an China durch umfangreiche Rohstoffhandelsabkommen.
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