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11:10 Uhr, 29.08.2012

Hongkong: Exportwirtschaft kühlt sich weiter ab

Hongkong (BoerseGo.de) – In der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hongkong haben sich die Exporte erneut verringert. Die Ausfuhren sanken im Juli zum zweiten Monat in Folge, was mit der europäischen Staatsschuldenkrise und der weltweiten Konjunkturabkühlung begründet wurde.

Die Gesamtexporte sanken im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 276,21 Milliarden Dollar im Juli, wie das Hongkonger Census and Statistics Department am Vorabend mitteilte. Nach einem Rückgang um 4,8 Prozent im Juni. Volkswirte hatten hingegen mit einem stärkeren Rückgang von 3,9 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich mit Juni sanken die Exporte um 0,7 Prozent.

Die Ausfuhren in die Europäische Union (EU) fielen erneut deutlich, aber auch in vielen asiatischen Märkten wurde eine schwächelnde Nachfrage registriert. Herbe Rückgänge wurden auch bei der Nachfrage aus dem Vereinigten Königreich (UK) und aus Deutschland notiert, so das Statistikamt.

Die Exporte nach Asien als Ganzes sanken im Juli um 1,8 Prozent im Jahresvergleich, wobei gerade die Nachfrage aus Indien, Thailand, Singapur und Taiwan rückläufig war. Die Exporte nach Japan und Festland-China legten hingegen um 1,4 Prozent und 0,5 Prozent zu.

Im Ausblick auf die weitere Entwicklung erwartet die Hongkonger Regierung sich verdüsternde Zeiten für die Exportwirtschaft. Die sich abkühlende Konjunktur in den Industrienationen als auch deren Auswirkungen auf die Länder Asiens dürfte die Exportwirtschaft Hongkongs belasten, hieß es.

Auch die Importe zeigten sich rückläufig. Sie sanken im Juli um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 316,34 Milliarden Hongkong Dollar. Im Vormonat Juni wurde ein Rückgang um 2,9 Prozent notiert. Volkswirte hatten im Vorfeld hingegen mit einem Rückgang von nur 1,1 Prozent bei den Einfuhren gerechnet. Im Monatsvergleich sanken die Importe im Juli um 2 Prozent.

Insgesamt wurde imm Juli ein Handelsbilanzdefizit von 40,13 Milliarden Hongkong Dollar in die Bücher geschrieben, nach 44,71 Milliarden Hongkong Dollar im Vormonat Juni. Ökonomen hatten für Juli mit einem höheren Defizit von 41,5 Milliarden Hongkong Dollar gerechnet.

In den gesamten sieben ersten Monaten des Jahres 2012 sanken die Exporte um 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Die Importe legten hingegen im gleichen Zeitraum um 0,9 Prozent zu. Das führt zu einem Handelsdefizit von 261,80 Milliarden Hongkong Dollar.

Die Wirtschaft Hongkongs ist im zweiten Quartal nur noch um 1,1 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Die Regierung hat außerdem ihren Wachstumsausblick für das Gesamtjahr 2012 von plus 1 bis plus 3 Prozent auf plus 1 bis plus 2 Prozent gesenkt.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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