Hohe Volatilität an den Aktienmärkten
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Die Aktienmärkte haben eine ausgesprochen volatile Handelswoche hinter sich gebracht. Besonders heftigen Kurseinbrüchen standen auch kräftige Erholungen gegenüber. Am Freitag senkte die amerikanische Notenbank den Diskontsatz und trug so wesentlich zur Vertrauensbildung bei.
Neue Hiobsbotschaften
Die sich weiter verschärfende US-Hypothekenkrise forderte in der Berichtswoche an den internationalen Aktienmärkten erneut ihren Tribut. Insbesondere am Donnerstag kam es nahezu schon zu panikartigen Verkäufen. Anlass war zum einen die Warnung der Ratingagentur Moody's vor dem Zusammenbruch eines Hedge-Fonds, was negative Erinnerungen an LTCM hervorrief. Darüber hinaus nahm der bereits angeschlagene größte US-Hypothekenfinanzierer Countrywide Financial eine Kreditlinie in Höhe von 11,5 Mrd. USD in Anspruch, was Befürchtungen einer drohenden Insolvenz hervorrief. Für die Märkte Anlass genug, um sich umgehend auf Talfahrt zu begeben.
Asien und Japan die größten Verlierer
Vor allem die asiatischen Emerging Markets und die japanische Börse mussten kräftige Kurseinbrüche hinnehmen. Am Donnerstag allein verlor der MSCI Asia (ex Japan) rund fünf Prozent seines Wertes. Dies stellte den größten Tagesverlust seit dem 12. September 2001 dar, dem Tag nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center in New York. Auch am Freitag setzte sich die Talfahrt fort, denn durch den Zeitunterschied konnten die fernöstlichen Börsen nicht mehr von dem Zinsschritt der FED profitieren. Es trat ein weiterer Verlust von nahezu drei Prozent auf.
Wesentlicher Grund für die besonders heftigen Reaktionen an den asiatischen Märkten sind vor allem die wirtschaftlichen Verknüpfungen mit den USA. Ein Großteil der asiatischen Waren wird in die USA exportiert. Sollte es dort im Gefolge der Hypothekenkrise zu Wachstumsabschwächungen kommen, dürfte die amerikanische Nachfrage nach asiatischen Gütern schrumpfen und damit wiederum das Konjunkturwachstum in Fernost dämpfen.
Befürchtungen einer nachlassenden Güternachfrage aus den USA belastete auch die japanische Börse. Hier verbuchte der Nikkei Index am Freitag mit -5,4 Prozent den größten Tagesverlust seit dem 11. September. In einem Zug wurden 875 Punkte vernichtet.
USA und Euroland ebenfalls mit hoher Volatilität
Ein "Auf" und "Ab" der Kurse kennzeichnete auch das Geschehen an den US- und europäischen Aktienbörsen. Hier mussten ebenfalls nicht nur im Wochenverlauf sondern gleichermaßen auf Tagesbasis außergewöhnlich hohe Schwankungen hingenommen werden.
So verbuchte das US-Bluechip-Barometer am letzten Donnerstag Kursverluste von zunächst rund 300 Punkten, bevor es in den letzten 45 Handelsminuten wieder bergauf ging und der Rückschlag nahezu vollständig ausgeglichen wurde. Nicht so viel Glück hatte der DAX. Hier kam es zu einem Tagesverlust von mehr als zwei Prozent.
Erlösender Freitag
Mit der Diskontsatzsenkung der FED griff am Freitag dann Erleichterung um sich (der Diskontsatz ist die Rate, zu der die FED Geld an Geschäftsbanken ausleiht, nicht zu verwechseln mit der Fed Fund Target Rate). Anleger schöpften erneut Mut und die Märkte präsentierten sich in deutlich erholter Verfassung. Trotz positiver Schlusstendenz dürften die Zeiten hoher Volatilität aber noch nicht überwunden sein. Die Nervosität scheint uns aber übertrieben. Die Kreditkrise wird weder die Hausse an den Aktienmärkten noch den globalen Konjunkturaufschwung beenden. Selbst wenn sie etwas Wachstum kosten wird. Investoren verfügen über immense Geldbeträge, die eine Anlage suchen. Aktien bieten diese Möglichkeit. Insofern stellen unseres Erachtens schwache Börsentage unverändert Möglichkeiten bereit, um qualitativ ansprechende Werte auf günstigem Niveau zu erwerben.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 163,4 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. März 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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