Hohe Renditen müssen nicht immer mit großen Risiken erkauft werden
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Eine von Fidelity International erstellte Analyse von 22 MSCI Indizes zeigt, dass renditestarke Märkte nicht automatisch besonders volatil sein müssen. So belegen zum Beispiel die Werte aus Spanien und Österreich, dass auch vergleichsweise sichere Märkte solide Renditen einbringen können. Optimal für das Anlageportfolio ist demnach ein ausgewogenes Verhältnis aus Risiko und Performance, so das Ergebnis der Auswertung.
In den vergangenen zehn Jahren wiesen die bedeutenden Aktienmärkte der Welt sehr unterschiedliche Wertschwankungen und -entwicklungen auf. Innerhalb welcher Bandbreite ein Wert schwankt, lässt sich an der Volatilität ablesen. Eine niedrige Volatilität bedeutet, dass eine Geldanlage nur wenig Risiko aufweist. Zwischen 1996 und 2006 zeigten die MSCI Indizes für Großbritannien, die Niederlande, USA und Deutschland mit 16,3 Prozent bis 19,2 Prozent die geringsten Schwankungen. Diese Indizes erzielten aber auch vergleichsweise geringe Wertentwicklungen: Sie lagen zwischen 5,3 Prozent und 6,6 Prozent.
Die größten Volatilitäten - und damit die größten Risiken - lagen bei den MSCI Indizes in China und Brasilien sowie in einigen europäischen Ländern, wie Finnland, Schweden und Griechenland. Die Volatilität des MSCI Finnland erreichte mit 58,5 Prozent den Rekordwert. Zugleich erzielte dieser Index in den vergangenen zehn Jahren mit 300,4 Prozent die weitaus höchste Wertentwicklung. Dies entspricht einem jährlichen Plus von 14,9 Prozent. Hier wurde somit ein großes Risiko durch eine hohe Wertentwicklung gerechtfertigt.
Dass der Gewinn aber oft nicht an die Höhe der Wertschwankung gekoppelt ist, zeigen die MSCI Indizes der Länder China und Japan. Diese beiden Indizes erzielten trotz hoher Volatilitätswerte nur geringe Wertentwicklungen: Der MSCI China liegt als einziger Index im Minus und verlor im vergangenen Jahrzehnt sogar im Schnitt 3,4 Prozent jährlich an Wert. Japan gehörte mit einer Volatilität von 28,1 Prozent zu den Ländern mit einer besonders hohen Schwankungsanfälligkeit - das Plus fiel mit durchschnittlich 1,3 Prozent pro Jahr seit 1996 jedoch vergleichsweise gering aus.
Spanien und Österreich sind dagegen Beispiele dafür, dass manchmal auch bei relativ geringen Risiken am Ende hohe Erträge zu Buche stehen. Mit einer durchschnittlichen Wertschwankung von 26,1 Prozent (Spanien) und 27,1 Prozent (Österreich) zwischen 1996 und 2006 bewegten sich die Volatilitäten der beiden Länder im Mittelfeld. Mit 223,3 Prozent beziehungsweise 253,5 Prozent innerhalb von zehn Jahren erzielten der MSCI Spanien und der MSCI Österreich aber die zweit- und die vierthöchste Rendite.
Der MSCI Welt sowie der MSCI Europa weisen aufgrund ihrer länderübergreifenden Konstruktion erwartungsgemäß vergleichsweise geringe Volatilitäten und Renditen auf. Ein Vergleich mit dem MSCI Deutschland macht deutlich, dass deutsche Aktien im vergangenen Jahrzehnt weder welt- noch europaweit zu den Wachstumstreibern gehörten. Erst in den beiden vergangenen Jahren konnten deutsche Aktien wieder überdurchschnittlich hohe Renditen erzielen.
"Ob ein Markt attraktiv ist, hängt nicht allein vom Risiko oder den Ertragschancen, sondern von einem ausgewogenen Verhältnis dieser beiden Faktoren ab. Auf den ersten Blick stimmte dieses Verhältnis in Ländern wie USA oder Deutschland nicht. Investitionen in diesen führenden Industrienationen konnten sich aber dennoch lohnen. Selbst wenn es auf einem Markt einmal nicht ideal läuft, lassen sich dort dennoch attraktive Einzelwerte finden, die sich gegen den Trend positiv entwickeln", sagte Richard Skelt, Fondsmanager des Fidelity World Fund (ISIN LU0069449576).
Beim Fidelity World Fund richtet sich die geographische Aufteilung des Vermögens deshalb nicht nach einem Index, sondern nach der Attraktivität der einzelnen Unternehmen. Innerhalb jedes Aktienmarktes wählt der Fondsmanager die Beteiligungen gezielt aus, indem er Renditepotenziale gegen Kursrisiken abwägt. Der Fonds eignet sich aufgrund seiner breiten Streuung und der gezielten Einzeltitelauswahl durch den Fondsmanager als Basisinvestment für Fondsanleger.
Europäischen Gesellschaften misst Skelt derzeit besonders große Gewinnchancen bei. Deshalb bildeten europäische Werte zuletzt mehr als 60 Prozent des Vermögens. Allein auf deutsche Aktien entfielen rund 15 Prozent des Kapitals. Der Fonds erzielte seit seiner Auflegung am 08. Oktober 1996 eine Wertentwicklung von durchschnittlich 9,3 Prozent pro Jahr und insgesamt 159,0 Prozent. Über diesen Zeitraum, über zehn und drei Jahre sowie seit Jahresbeginn liegt er im ersten Quartil, gehört also zu den besten 25 Prozent seiner Vergleichsgruppe (Stand: 30. Juni 2007).
Quelle: Fidelity
Die 1946 gegründete US-Investmentgesellschaft Fidelity ist das größte unabhängige Fondsmanagement-Unternehmen der Welt. Es beschäftigt insgesamt 35.000 Mitarbeiter an 36 Standorten und stellt privaten und institutionellen Anlegern Investmentprodukte und -dienstleistungen zur Verfügung. Die deutsche Niederlassung Fidelity Investment Services GmbH in Frankfurt betreut ein Fondsvermögen für private Anleger von 14,37 Mrd. Euro, vertreibt 106 Publikumsfonds direkt sowie über mehr als 600 Kooperationspartner und beschäftigt 200 Mitarbeiter (Stand: 30.06.2006).
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