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12:05 Uhr, 28.05.2009

Höhere Kredithürde für kleine und große Unternehmen

München (BoerseGo.de) - Die Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands hat sich im Mai merklich erhöht. Wie der ifo-Konjunkturtest ergab, klagen aktuell 42,9 Prozent der befragten Unternehmen über eine restriktive Kreditvergabe durch die Banken. Im Vormonat waren es 41,6 Prozent.

Im verarbeitenden Gewerbe sei die Kredithürde von 42,8 Prozent im Vormonat auf nunmehr 45,4 Prozent gestiegen. Besonders die großen Unternehmen stecken offenbar in einer besorgniserregenden Kreditklemme. Bei ihnen habe der Anteil der Klagen über eine restriktive Kreditvergabe um 3,3 Prozentpunkte 54,2 Prozent zugenommen. Die gewaltigen Eigenkapitalverluste des Bankensektors ausgelöst durch den Besitz toxischer Wertpapiere erwiesen sich zunehmend als Hemmschuh für die wirtschaftliche Entwicklung, erläuterte Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts.

Sorgen bereite auch die Entwicklung der Kredithürde bei den Kleinunternehmen im verarbeitenden Gewerbe. Während sich die Kredithürde bei den mittelgroßen Firmen um 0,5 Prozentpunkte auf 40,4 Prozent erhöhte, sei die Hürde bei den Kleinunternehmen um 5,3 Prozentpunkte gestiegen. Damit liege sie nun bei 41,8 Prozent.

Im Bauhauptgewerbe haben die Berichte über eine restriktivere Kreditvergabepolitik ebenfalls zugenommen. Im Mai bewerteten 47,2 Prozent der befragten Bauunternehmer die Vergabepraxis als restriktiv. Im Vormonat waren es 45,4 Prozent. Nur im Handel blieb die Hürde mit einem Wert von 38,9 Prozent unverändert. Dies steht im Einklang mit anderen Indikatoren, wonach der Konjunkturabschwung im Handel bisher vergleichsweise moderat ist.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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