Analyse
10:54 Uhr, 23.01.2020

HOCHTIEF - Nun beginnt die heiße Phase

Der Long-Fahrplan aus dem Vorjahr erwies sich als richtig. Heute bekommen die Käufer dagegen eins auf den Deckel. Für die weitere mittel- bis langfristige Ausrichtung wird es nun entscheidend, was in den kommenden Tagen passiert.

Erwähnte Instrumente

  • HOCHTIEF AG
    ISIN: DE0006070006Kopiert
    Kursstand: 109,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • HOCHTIEF AG - WKN: 607000 - ISIN: DE0006070006 - Kurs: 109,500 € (XETRA)

Dass der Blick sich auf Langfristcharts immer lohnt, zeigte im Vorjahr eindrucksvoll die Big-Picture-Besprechung der Hochtief-Aktie. Wer da nicht den Monatschart bemüht, ist sich der Relevanz der Unterstützungszone um 98 EUR nicht im Ansatz bewusst. Daher an dieser Stelle noch einmal der Hinweis: Starten Sie Analysen immer mit dem großen Blick in den Wochen- oder Monatschart!

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Die Erholung der Aktie lief ganz gut an bis an den EMA50 im Monatschart, heute gibt es allerdings einen herben Dämpfer. Wie Hochtief berichtet, gibt es Probleme bei der australischen Tochter Cimic.

Cimic kündigte in der Nacht an, sich aufgrund deutlich verschlechterter Rahmenbedingungen aus dem Geschäft im Nahen Osten zurückziehen zu wollen. Deshalb wollen sie die 45-prozentige Beteiligung an BIC Contracting (BICC) mit Sitz in Dubai verkaufen. In diesem Zusammenhang werden Abschreibungen von rund 1,1 Mrd. EUR nötig. Auch die Dividende will Cimic streichen. Die Aktie verliert heute rund 20 % an Wert.

Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Mutter Hochtief. Ohne Berücksichtigung des Cimic-Effekts erwartet Hochtief für 2019 einen nominalen Konzerngewinn von rund 625 Mio. EUR. Der operative Gewinn wird rund 660 Mio. EUR betragen. Rechnet man Cimic dagegen dazu, was im Geschäftsbericht selbstverständlich gemacht werden muss, wird Hochtief eine einmalige Ergebnisbelastung nach Steuern und Minderheiten von rund 0,8 Mrd. EUR ausweisen müssen. Dieser Effekt dürfte 2020 zu einem Cashabfluss von 0,4 Mrd. EUR führen.

Die Cimic-Probleme hallen also auch im aktuellen Geschäftsjahr nach und dadurch ist wohl auch der Kurssturz der Hochtief-Aktie um 8 % im heutigen Handel zu erklären. Positiv: Es wird dennoch eine hohe Dividende von 5,80 EUR für das Jahr 2019 geben. Damit errechnet sich eine Dividendenrendite von 5,3 %. Analysten hatten 6,00 EUR je Aktie erwartet. 2020 könnte die Dividende dagegen deutlicher unter Erwartung liegen. Klarheit dürfte hier der Ausblick für das Jahr 2020 liefern, der wohl mitsamt des Geschäftsberichts 2019 am 11. Februar vorgelegt werden dürfte.

Für die Anleger von Hochtief beginnt aus technischer Sicht durch den heutigen Rücksetzer eigentlich erst die spannende Zeit. Denn die erste Erholungsstrecke nach einer Abwärtsbewegung ist zunächst wenig wert. Erst wenn im Anschluss ein höheres Tief ausgebildet und das vorangegangene Hoch überschritten wird, ist ein neuer Aufwärtstrend geboren. Im Falle von Hochtief würde sich hierfür das Kursniveau um 104,50 EUR anbieten. Dreht der Wert dort ein und überschreitet in der Folge das Hoch bei 121,90 EUR, bessert sich das Chartbild. Unter 93,85 EUR wäre dagegen die langfristige Abwärtsbewegung bestätigt. Spätestens dort sollte man sich folglich auf der Long-Seite ausstoppen lassen.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 25,55 26,24 26,82
Ergebnis je Aktie in EUR 9,18 9,69 10,19
KGV 12 11 11
Dividende je Aktie in EUR 6,00 6,28 6,56
Dividendenrendite 5,52 % 5,78 % 6,03 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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