Analyse
17:50 Uhr, 23.07.2019

HOCHTIEF (Big Picture) - Wer jetzt nicht kauft, ist selbst schuld, oder?

Ein überraschend solide ausgefallener Quartalsbericht könnte die Talfahrt der Hochtief-Aktie beenden. Charttechnisch bewertet hat der Wert ein wichtiges langfristiges Supportcluster erreicht. Fundamental kommen auch Dividendenfans auf ihre Kosten.

Erwähnte Instrumente

  • HOCHTIEF AG
    ISIN: DE0006070006Kopiert
    Kursstand: 100,100 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • HOCHTIEF AG - WKN: 607000 - ISIN: DE0006070006 - Kurs: 100,100 € (XETRA)

Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet. Da warnt die Konzerntochter Cimic vor einigen Tagen, dass der Gewinn die Erwartungen verfehlen werde, auch der Baumaschinenverleiher United Rentals warnt und der Markt denkt verständlicherweise, dass es auch bei Hochtief nicht läuft und verkauf die Aktien in Grund und Boden. Was der Konzern nun aber heute Nachmittag meldete, kann sich mehr als sehen lassen. Im ersten Halbjahr stieg der Konzerngewinn um 25 % auf 296 Mio. EUR, der Umsatz kletterte im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7 % auf 12 Mrd. EUR. Im zweiten Quartal fiel ein Umsatz von 6,3 Mrd. EUR und ein operativer Gewinn von 163,7 Mio. EUR an. Analysten hatten mit Erlösen von 6,2 Mrd. EUR und einem Gewinn von nur 155 Mio. EUR gerechnet. CEO Marcelino Fernández Verdes bestätigte die Gesamtjahresprognose, wonach der operative Konzerngewinn eine Spanne zwischen 640 und 680 Mio. EUR erreichen soll. 2018 waren es nur 523 Mio. EUR.

Fundamental ist der Ausverkauf der Aktie also alles andere als berechtigt. Mit einer Dividendenrendite von 6 % zählt die Aktie sogar inzwischen zu den deutschen Dividendenstars.

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Quelle: Guidants

Charttechnisch hat der Titel ein interessantes langfristiges Kursniveau erreicht. Zum einen bekommt man den Wert nun zu Kursen im Bereich des Hochs 2007, das bei 98,30 EUR den Kurs stützt. Zum anderen ist auch der langfristige Aufwärtstrend seit dem Jahr 2008 erreicht. Unter Investorenaspekten ergibt sich damit ein lukratives Chance-Risiko-Verhältnis. Einen fundamentalen Bonus könnte es geben, sollte ACS, die mit 50,4 % die Mehrheit an Hochtief halten, ihre Position ausbauen, entweder über die Börse oder durch ein Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre. Derartige Spekulationen hatten die Aktie in der Spitze bis auf Kurse um 175 EUR getrieben.

Wird die Unterstützungszone knapp unter 100 EUR dagegen aufgegeben, drohen mittelfristig Kurse um 75 EUR. Stopps sollten folglich relativ eng platziert werden.

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Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mrd. EUR 23,88 25,36 26,21
Ergebnis je Aktie in EUR 8,27 9,38 10,03
KGV 12 11 10
Dividende je Aktie in EUR 4,98 6,01 6,47
Dividendenrendite 4,96 % 5,99 % 6,44 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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