Hochtief: Bundesregierung erwägt Gesetzesänderung
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Berlin (BoerseGo.de) - Die geplante Übernahme des Baukonzerns Hochtief durch den spanischen Konkurrenten ACS sorgt offenbar auch in Regierungskreisen für Unruhe. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" unter Berufung auf einen Regierungsvertreter berichtet, will die Bundesregierung nun prüfen, ob in das deutsche Übernahmerecht weitere Pflichten eingeführt werden sollten. Laut Bericht wurde Hochtief-Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter bereits zweimal im Kanzleramt zu Gesprächen mit dem Wirtschaftsberater der Regierung vorstellig.
Anderen Äußerungen von Koalitionspolitikern zufolge sieht die Regierung derzeit allerdings keinen Handlungsbedarf. "Wer Aktien kauft, hat Risiko und Chance. Eine Übernahme kann sich hierbei sowohl positiv als auch negativ auswirken", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Joachim Pfeiffer (CDU) zur Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag". Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte ein aktives Eingreifen der Politik zuvor bereits als "ordnungspolitisch nicht angezeigt" bezeichnet.
Am Freitag hatte sich die Bundeskanzlerin gegen eine Zerschlagung von Hochtief ausgesprochen. Es sei die Position der Regierung und der Kanzlerin, dass die industriellen Strukturen und der Konzernsitz in Essen erhalten bleiben sollten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert vor Journalisten.
Unterdessen berichtet unter anderem die "Börsen-Zeitung", dass ACS bei seiner außerordentlichen Hauptversammlung in vier Wochen wohl die Zustimmung für die Übernahme des deutschen Konzerns bekommen werde. Die Übernahme werde von Aktionären, die etwa 60 Prozent der Aktien halten, unterstützt. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet unterdessen, dass der Konkurrent Bilfinger Berger Hochtief im Übernahmekampf nicht als "Weißer Ritter" unterstützen will.
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