Fundamentale Nachricht
13:30 Uhr, 23.04.2015

Hillary Clinton und das Futures-Trading

Die US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verdiente Ende der 70er-Jahre knapp 100 000 Dollar mit dem Futures-Trading. Dabei dürfte es nicht nur mit rechten Dingen zugegangen sein.

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In den Jahren 1978 und 1979 verdiente die heutige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, die damals in der Öffentlichkeit noch ihren Mädchennamen Rodham trug, innerhalb von zehn Monaten knapp 100 000 Dollar mit dem Trading von Vieh-Futures an der Chicago Mercantile Exchange (CME) - obwohl Clinton damals keine Trading-Erfahrung hatte, mit dem Terminhandel nicht vertraut war und nur 1 000 Dollar eigenes Kapital bereitstellte.

Hillary Clinton vertraute offenbar dem Rat von James Blair, einem damaligen Berater des Nahrungsmittelkonzerns Tyson Foods, der mit dem Handel von Vieh-Futures großen finanziellen Erfolg hatte und auch Freunde animierte, bei den riskanten Terminwetten mitzumachen. So zumindest die Erklärungen, die nach Bekanntwerden von Clintons Trading-Eskapaden in den 90er Jahren abgegeben wurden.

Innerhalb von nur zehn Monaten machte Clinton aus ihren anfänglichen 1 000 Dollar schließlich 98 540 Dollar, wobei ein Gewinn von 40 000 Dollar an einem einzigen Nachmittag erzielt worden sein soll. Dann wurde Clinton im Jahr 1979 schwanger und beendete das riskante Spiel.

Die außergewöhnlichen Umstände von Clintons Trading-Erfolgen scheinen anzudeuten, dass bei den Termintransaktionen nicht alles mit rechten Dingen zuging. Bill Clinton war im Jahr 1978 der Generalanwalt von Arkansas und wurde 1979 zum Gouverneur des Bundesstaats. Waren die angeblichen Trading-Gewinne von Hillary Clinton nichts anderes als Schmiergeldzahlungen an die politisch einflussreicher werdende Familie?

In einer wissenschaftlichen Veröffentlichung im Herbst 1994 gingen Wirtschaftswissenschaftler der Frage nach, wie wahrscheinlich Clintons Trading-Erfolge waren. Die Wahrscheinlichkeit einer Verhundertfachung des eingesetzten Kapitals mit dem Handel von Vieh-Futures in der fraglichen Zeit bezifferten die Wissenschaftler auf bestenfalls eins zu 31 Billionen.

In einem Artikel aus dem Jahr 1998 fällten Wissenschaftler der Marshall School of Business ein vernichtendes Urteil über Clintons angebliche Trading-Erfolge. "Viele ihrer Einstiege wurden zum besten Kurs des Tages oder nahe daran getätigt. Es gibt nur vier Erklärungen für diesen außergewöhnlichen Erfolg. Blair war vielleicht ein ungewöhnlich guter Trader. Hillary Clinton hatte vielleicht ungewöhnlich großes Glück. Vielleicht aber nutzte Blair auch die vertraulichen Informationen anderer Kundenaufträge [für das sogenannte Front Running]. Oder Blair könnte einen Broker veranlasst haben, die erfolgreichen Trades nachträglich in betrügerischer Absicht Clintons Konto gutzuschreiben."

Die Eskapaden mit dem Futures-Trading sind nicht die einzigen fragwürdigen Finanzgeschäfte der Clintons in der damaligen Zeit. Bill und Hillary waren Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre auch in einen Skandal der Immobilienfirma Whitewater Development Corporation verwickelt. Angeblich soll Bill Clinton als damaliger Gouverneur von Arkansas einen ehemaligen Richter und Banker überredet haben, einen illegalen Kredit über 300 000 Dollar an einen Geschäftspartner der Clintons zu bewilligen. Dies sagte zumindest David Hale aus, der später wegen Kreditbetrugs verurteilt wurde.

Clintons Erfolge mit dem Futures-Trading wurden im Jahr 1994 durch einen Bericht der "New York Times" bekannt. Die damalige First Lady beharrte darauf, dass alles mit rechten Dingen zugegangen sei und sie einfach dem Rat des erfolgreichen Futures-Traders Blair vertraut habe. Dass Hillarys Trading-Eskapaden im aktuellen Wahlkampf noch einmal eine Rolle spielen, ist eher unwahrscheinlich.

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3 Kommentare

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    "Dass Hillarys Trading-Eskapaden im aktuellen Wahlkampf noch einmal eine Rolle spielen, ist eher unwahrscheinlich."

    Warum muss mann dann so olle Kamellen nochmal auspacken?

    07:31 Uhr, 24.04. 2015
  • schimpanse69
    schimpanse69

    Wo gibt's denn sowas! Schmiergeld, Insiderhandel. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass jemand tatsächlich glaubt diese Praktiken gehörten nicht zum Tagesgeschäft.

    14:32 Uhr, 23.04. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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