High Yield: Konvergenz-Phantasie hält an
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In wenigen Tagen werden acht mittel- und osteuropäische Staaten - daneben Malta und Zypern - der Europäischen Union beitreten. Mit diesem offiziellen Schritt ist das Konvergenz-Potenzial auf den Aktien- und Rentenmärkten der neuen Mitglieder aber längst noch nicht ausgeschöpft. Weder ist damit die reale Konvergenz, d.h. die Annäherung des Wirtschaftsniveaus an EU-Standards, noch die "Euro-Konvergenz", also die Erfüllung der Maastricht-Kriterien und anderer Bedingungen für den Beitritt zur Währungsunion, vollzogen.
Die Aktienmärkte der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer bieten über den 1. Mai 2004 hinaus gute Ertragschancen. Wesentliche Gründe:
Das im Vergleich mit Westeuropa sehr niedrige Pro-Kopf-Einkommen und weiter sinkende Zinsen (Polen, Ungarn) zeigen großes Aufhol- und damit Wachstumspotenzial für die Volkswirtschaften und dort tätige Unternehmen.
Die BIP-Wachstumsraten könnten 2004/05 mit 3,5 bis 5,5 Prozent pro Jahr zwei- bis dreimal höher als in Westeuropa ausfallen - mithin gute Aussichten für Umsatz und Gewinn der Unternehmen.
Bei um 85 Prozent niedrigeren Arbeitkosten und um 70 Prozent geringeren Lohnstückkosten könnten weiterhin umfangreiche Direktinvestitionen gen Osten fließen - mit entsprechenden Wachstumseffekten. Zum Beispiel wollen 43 Prozent aller deutschen Unternehmen nach Mittel- und Osteuropa expandieren.
Die Börsen in Warschau, Prag und Budapest handeln trotz guter Kursentwicklung seit 2003 immer noch mit einem Bewertungsabschlag von 25 bis 30 Prozent gegenüber westeuropäischen und deutschen Aktien.
Polen hat das Wachstumstal von 2002/03 durchschritten und könnte im laufenden Jahr kräftig zulegen. Damit gewinnen polnische Unternehmen an Attraktivität.
Die Währungen Ungarns und Polens haben sich nach den Turbulenzen des vierten Quartals 2003 stabilisiert und gegenüber dem Euro aufgewertet.
Ebenfalls gute Perspektiven ergeben sich unserer Einschätzung nach noch ein Stück weiter östlich, auch ohne Konvergenz-Phantasie: In Russland könnten die hohen Rohstoff- und vor allem Ölpreise, die damit verbundenen hohen Deviseneinnahmen, das mit 6,7 Prozent sehr starke BIP-Wachstum, die steigende Konsumnachfrage (vor allem einer wachsenden Mittelschicht) und die politische Stabilität mit Aussichten auf weitere Wirtschaftsreformen die Aktienkurse weiter beflügeln. Trotz einer bis dato schon beeindruckenden Rallye mit einem Allzeithoch nach dem anderen erscheint uns der Markt noch immer nicht überbewertet zu sein.
Auch auf den Rentenmärkten den Rentenmärkten der mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer ergeben sich gute Chancen, auch ohne Währungsrisiko: Euro-denominierte Anleihen von Emittenten guter Bonität weisen derzeit gegenüber Bundesanleihen bei vergleichbarer Laufzeit eine Mehrrendite von bis zu 200 Basispunkten auf.
Quelle: DWS
Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist mit einem verwalteten Vermögen von weit mehr als 100 Mrd. Euro Marktfüherer in Deutschland. Der Marktanteil liegt in etwa bei 24,7 %. Europweit zählt die DWS 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.
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