Herdentrieb ist keine Strategie
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Natürlich kann man Trends folgen. Ebenso kann man auf das Wachstum der Aktienmärkte setzen und einen Index für sich arbeiten lassen. Die Märkte gaben diesem Ansatz in den vergangenen Jahren durchaus Recht. Es gab kaum nennenswerte Korrekturen, und viele Aktienindizes stiegen seit 2009 in ungeahnte Höhen. Dazu macht es eine Vielzahl passiv verwalteter Produkte den Anlegern leicht. Die meisten basieren auf Rechenmodellen, die, einmal eingerichtet, quasi von allein laufen und sehr preiswert sind. Warum also Geld für eine aktive Vermögensverwaltung ausgeben, wenn es eine passiv gemanagte Lösung genauso tut? Alles, was der interessierte Investor nun noch für seinen Erfolg benötigt, ist, sich eine zutreffende Marktmeinung zu bilden und das passende Instrument zu erwerben. Wären da nicht ein paar Haken:
Die Börsen sind keine Einbahnstraße. Die Turbulenzen seit Beginn des Jahres zeigen meines Erachtens, wie sinnvoll es sein kann, bei der Vermögensanlage auf professionelle Auswahl einzelner Werte anstatt auf passive Produkte zu vertrauen. Denn diese sind in der Regel auf einen Index festgelegt und voll investiert. Zwar sind die laufenden Gebühren niedrig, aber Outperformance gegenüber dem Index ist nur dann drin, wenn die Gewinnchancen und damit auch das Verlustpotenzial gehebelt werden. Sonst bleiben Anleger aufgrund der Gebühren fast zwangsläufig hinter dem Index zurück. Apropos: Das Institut für Vermögensaufbau hat 2017 die Gesamtkosten von ETFs verschiedener Aktien- und Anleihensegmente und der Anlageklasse Rohstoffe über die Haltedauer von einem Jahr verglichen. Fazit: Je breiter die regionale Streuung und je weniger liquide die Anlageklasse, desto höher die Kosten, die in der Spitze knapp über 1 % für ETFs auf europäische Small Caps betrugen.
„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“ erbat sich Aschenbrödel von den Tauben, die ihr beim Verlesen der Linsen halfen. Die Rolle der Tauben erfüllt unser hauseigenes Research-Team. Es analysiert jährlich ca. 600 Unternehmen, trifft das Management zum persönlichen Gespräch und filtert aus Zehntausenden von Wertpapieren die aus seiner Sicht erfolgversprechenden heraus. Natürlich kann es dabei auch danebengreifen, was aufgrund der im Vergleich zu einem Index geringen Anzahl an Positionen stärker zu Buche schlägt. Ein aktiver Vermögensverwalter hat aber auch die Möglichkeit, solche Fehler zu korrigieren. ETFs dagegen bilden stets den ganzen Index ab, sodass Investoren auch in die Unternehmen investieren, auf die sie bei näherer Ansicht lieber verzichtet hätten. Sich eine zutreffende Marktmeinung zu bilden ist für Anleger zudem nicht so einfach. Als Vermögensverwalter beobachten wir die Märkte laufend. Unsere Anlageentscheidungen beruhen auf den Analysen und der volkswirtschaftlichen Expertise unseres Research-Teams. Zugegeben, dieser 360°-Blick auf die Märkte ist nicht umsonst, aber als Anleger kaum zu leisten, wenn man sich nicht ständig professionell damit beschäftigt.
Analysieren, auswählen und bereit sein, die eigene Position immer wieder zu hinterfragen, das ist die Quintessenz einer vorausschauenden, aktiven Anlagestrategie. Denn wer nur tut, was alle tun, und dabei auf die Intelligenz des Schwarms vertraut, geht aus meiner Sicht erhebliche Risiken ein. Der Markt könnte das bestrafen, und zwar spätestens dann, wenn alle zugleich zum Ausgang wollen. Herdentrieb ist einfach keine Strategie. Aktive Strategien liegen auch nicht immer richtig, doch es kann sich langfristig bezahlt machen, gegen den Trend eine eigene Meinung zu vertreten. Deshalb sollten wir als Vermögensverwalter so mutig sein, eigenständige Entscheidungen zu treffen – und klug genug, dies gut informiert zu tun. Also: Natürlich kann man Trends folgen. Wenn man weiß, wann man sie wieder zu verlassen hat.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite von Solidvest.
Und Solidvest ist extrem teuer. 1,4 % Grundkosten + 10 % Erfolgsbeteiligung. Kaufe ich einen ETF wie z.B. Vanguard zahle ich nur 0,05 % Gebühren. Ich habe also bereits mindestens eine Outperfomance von 1,35 %. Diese müssen Sie erst einmal durch aktives Management schlagen. Und alle langjährigen Statistiken belegen, dass es kaum einem aktiven Fonds gelingt auf Dauer den Index zu schlagen. Ich habe mir auch Ihre aktuelle Perfomance im Demokonto angeschaut. Seit Dezember 2016 stehen 9,93 % Gewinn zu buche. Vergleichbare weltweite Indexfonds liegen bei ca. 15,15 % Rendite.
Das Problem besteht darin, den richtigen Verwalter zu finden. Bei Vergleichen übertrifft kaum ein Verwalter seinen Index. Wenn die Performance über mehrer Jahre beobachtet wird, sucht man leider nur noch die berühmte Nadel im Heuhaufen. Wen soll man also auswählen?