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10:07 Uhr, 22.08.2024

Hellofresh deutlich im Plus nach Einstieg von Active Ownership Capital

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) - Hellofresh-Aktien notieren am Donnerstagmorgen zu Handelsbeginn gut 8 Prozent im Plus, nachdem am Vorabend nach Börsenschluss bekannt wurde, dass der aktivistische Investor Active Ownership Capital beim Berliner Kochboxenversender eingestiegen ist.

Um 10:06 Uhr notierte die Hellofresh-Aktie 7,1 Prozent höher bei 7,84 Euro, in der Spitze war sie kurz nach Handelsbeginn gut 8,4 Prozent geklettert. Der MDAX notierte 0,4 Prozent im Plus.

Laut Hellofresh-Stimmrechtsmitteilung nach Börsenschluss am Dienstag sind Active Ownership Capital (AOC) per 16. August 6,68 Prozent der Hellofresh-Anteile zuzurechnen. Davon entfallen 4,71 Prozent direkt auf Stimmrechte, 1,98 Prozent auf Instrumente wie Call- und Put-Optionen mit Fälligkeit Juni 2026 bzw Dezember 2026. Zuvor hatte AOC laut Mitteilung keine Anteile an Hellofresh. Basierend auf Hellofreshs Schlusskurs von Mittwoch von 7,33 Euro je Aktie entspricht die Beteiligung einem Gegenwert von rund 85 Millionen Euro.

"Hellofresh befindet sich in einer herausfordernden Phase und ist mit einem schrumpfenden Kerngeschäft konfrontiert, hat aber ein attraktives Geschäftsmodell", sagte ein Active-Ownership-Sprecher zu den Gründen und dem Timing des Einstiegs. "Wir haben volles Vertrauen in den Gründer und CEO Dominik Richter, das Unternehmen durch diese Transformationsphase zu führen." Darüber hinaus wolle sich Active Ownership derzeit nicht äußern.

Active Ownership betrachtet sich selbst als eine "unabhängige, eigentümergeführte Beteiligungsgesellschaft", sie setze sich "als engagierter Miteigentümer dafür ein, das volle Potenzial seiner Beteiligungen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und dem Management zu realisieren". Derzeit betrage das verwaltete Vermögen rund 1,5 Milliarden Euro, die Beteiligungen umfassen - nun neben Hellofresh - unter anderem Unternehmen wie Stada, Agfa, Schaltbau, PNE und Nfon. Die Gesellschaft listet insgesamt 10 ausgewählte Beteiligungen auf seiner Website.

Eine Hellofresh-Sprecherin bestätigte in einer Stellungnahme per Email, dass Active Ownership für Hellofresh ein neuer Investor ist. Das Unternehmen stehe "in regelmäßigem Austausch mit einer Vielzahl von institutionellen Investoren, inklusive Active Ownership". Das Unternehmen begrüße "es, wenn sich diese erfahrenen Investoren dazu entscheiden, in unser Unternehmen zu investieren".

Der Kochboxenversender ist derzeit dabei, mit Fertiggerichten ein neues Standbein aufzubauen, von dem er sich mittelfristig bessere Margen erwartet, das aber zunächst hohe Investitionen erfordert. Laut Deutsche-Bank-Analysten muss das Unternehmen sichtbar gute Fortschritte bei der Kapazitäts- bzw. Kostenoptimierung im Kochboxengeschäft machen - bei gleichzeitig steigender Profitabilität im Geschäft mit Fertiggerichten.

Vergangene Woche war Hellofresh mit einem Kurssprung von bis zu 23 Prozent der Gewinner im MDAX, nachdem die Ergebnisse für das zweite Quartal besser als befürchtet waren. Anfang März hatte Hellofresh für einen Kurseinbruch der Aktie gesorgt, als das Unternehmen eine bescheidene Prognose für 2024 ausgab und die Ziele für 2025 kassierte. Der DZ-Bank zufolge muss Hellofresh in den kommenden Quartalen "liefern", um das Investorenvertrauen nachhaltig zu stärken.

(Mitarbeit: Thomas Leppert)

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/mgo

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