Hellofresh-Aktien klettern zweistellig - 2Q besser als befürchtet
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Hellofresh-Aktien sind am Dienstag die Gewinner im MDAX, sie klettern in der Spitze um bis zu 23 Prozent, nachdem der Kochboxenversender bei operativem Gewinn und Marge im zweiten Quartal die Markterwartungen übertraf.
Die Aktie notierte am frühen Nachmittag gut 10 Prozent im Plus, in der Spitze hatte sie am Morgen 23 Prozent auf das bisherige Tageshoch von 6,65 Euro zugelegt. In der ersten Handelsstunde übertrafen unter anderem wegen Short-Eindeckungen laut Xetra-Daten die Handelsvolumina die der größten DAX-Werte. Anfang März hatte der Berliner Kochboxen-Versender, der nun mit Fertiggerichten ein zweites Standbein aufbauen will, für einen Kurseinbruch der Aktie gesorgt, als er eine bescheidene Prognose für 2024 ausgab und die Ziele für 2025 kassierte.
Die Ergebnisse für das zweite Quartal sind "deutlich besser als befürchtet", schreibt Jefferies-Analyst Sebastian Patulea in einer Research Note. Hellofresh habe beim bereinigten EBITDA die Markterwartungen deutlich übertroffen, während der Umsatz den Erwartungen entsprach. Auch zeige das neue Fertiggericht-Segment (RTE) eine starke Entwicklung und trage nun etwa ein Viertel zum Gesamtumsatz bei. Auch der Free Cashflow sei stark und deutlich über Erwartungen gewesen. Erfreulicherweise nähere sich der Investitionszyklus seinem Ende. Das Management verlagere seinen Schwerpunkt eindeutig auf RTE, das es als den größten Beitrag zum absoluten Gewinnwachstum ansieht. Den DZ-Bank-Analysten zufolge sind die Kosten im Kochboxengeschäft niedriger ausgefallen als erwartet, wovon die EBITDA-Marge profitiert habe. Nun dürften die Konsens-Schätzungen um einen mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Die Analysten der Deutschen Bank loben, das erheblich besser als erwartete EBITDA zeige, "dass Hellofresh auch in einem strukturell schwierigeren Markt ein gutes Kostenmanagement betreiben kann". Der DZ-Bank zufolge muss Hellofresh allerdings in den kommenden Quartalen "liefern", um das Investorenvertrauen nachhaltig zu stärken und eine größere Kurserholung auszulösen. Vor allem müssten gute Fortschritte bei der Kapazitäts- bzw. Kostenoptimierung im Kochboxengeschäft sichtbar werden - bei gleichzeitig steigender Profitabilität im Geschäft mit Fertiggerichten.
Hellofresh verzeichnete im Zeitraum April bis Juni einen Rückgang beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) um 24 Prozent auf 146,4 Millionen Euro. Die Konsenserwartung lag bei 123 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verschlechterte sich auf 7,5 von 10,0 Prozent- erwartet worden waren 6,3 Prozent.
Der Umsatz lag bei 1,9 Milliarden Euro, währungsbereinigt plus 0,9 Prozent. Unter dem Strich blieb ein kleiner Gewinn von 9,1 Millionen Euro (Vorjahr 67 Millionen), je Aktie betrug der Gewinn 0,05 Euro nach 0,39.
Im Gesamtjahr will Hellofresh weiterhin ein bereinigtes EBITDA in der Spanne 350 bis 400 Millionen Euro erreichen. Das Umsatzwachstum 2024 sieht Hellofresh weiter währungsbereinigt bei 2 bis 8 Prozent.
(Mitarbeit: Michael Denzin)
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
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