Helikoptergeld: Geldregen von oben
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Helikoptergeld ist nun in aller Munde, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Ben Bernanke dies im Rahmen eines viralen Angriffs vorgestellt hat. Donald Trump und US-Finanzminister Steven Mnuchin haben auf einer Pressekonferenz am 17. März eine „noch nie dagewesene“ enorme fiskalpolitische Lockerung für die USA angekündigt. Dies kommt zwar nicht überraschend, ist aber eine falsche Aussage. Denn nach der globalen Finanzkrise kam es tatsächlich zu einer noch größeren Lockerung der Fiskalpolitik. Die Ankündigung auf der Pressekonferenz stellt jedoch endlich eine willkommene Entlastung dar.
Die Zahlung von Helikoptergeld in Höhe von 1000+ USD pro Monat - vermutlich an Personen, die ihre Arbeit verlieren, anstatt an die millionenschweren Spender der Republikanischen Partei - entspricht 250 Milliarden USD im April und wird möglicherweise zusammen mit anderen Maßnahmen bis in den Mai ausgeweitet. Diese anderen Maßnahmen umfassen einen Steueraufschub, wodurch in sehr kurzer Zeit 1,2 Billionen USD in die Wirtschaft fließen könnten.
Mit circa 5 Prozent des Bruttosozialprodukts der USA ist dies eine beträchtliche Reaktion und ein Zeichen der schwierigen Zeiten, in denen wir uns nun befinden. Etwas Vorsicht ist jedoch noch geboten, denn diese Maßnahmen müssen erst noch vom Kongress genehmigt werden. Die späteren Inflationsauswirkungen dieses Helikoptergeldes spiegeln sich bereits in den Anleihekursen wider, die einen starken Rückgang verzeichnet haben. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen ist wieder über der 1-Prozent-Schwelle. An den Aktienmärkten hingegen kommt es zu einer teilweisen Erholung von den Geschehnissen der letzten Handelstage. Wenn politische Entscheidungsträger panische Maßnahmen verkünden, was sie nun endlich zu tun scheinen, ist es schwierig Handelsaktivitäten durchzuführen. Man sagt, dass Marktakteure aufhören, panisch zu sein, wenn politische Entscheidungsträger anfangen, panisch zu reagieren. Hoffen wir, dass dies auch diesmal der Fall ist. Aber zum jetzigen Zeitpunkt würde sich nur ein ganz mutiger Anleger wagen, alles zu riskieren. Wir haben es erst einige Wochen mit dieser Pandemie zu tun. In China hat es acht Wochen gedauert, bis ein Rückgang der aktiven Fälle zu beobachten war. Käufer sollten deshalb Vorsicht walten lassen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.