Hektisches Markttreiben deutet auf zwischenzeitliche Konsolidierung
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Die Aktienmärkte haben in der vorigen Woche von Aussagen der US-Notenbank Fed profitiert, die weiteren Zinssteigerungen eine Absage erteilte. Die zaghafte Stabilisierung am Immobilienmarkt, der BIP-Anstieg in Höhe von 3,5 % im vierten Quartal 2006 und der Rückgang des Inflationsrisikos lassen die größte Volkswirtschaft derzeit glänzen. Auch die Arbeitsmarktdaten inklusive vergangener Revisionen untermauern das positive Szenario. Der Rentenmarkt tendierte freundlich. Die Weltaktienmärkte stiegen insgesamt um 1,7%, mit leichten Vorteilen für die USA und Europa – hier insbesondere Deutschland (+2,9%). Japan leidet mit einem Plus von nur 0,8% unter einem prognostizierten stärkeren Yen in Folge aufgelöster Carry Trades. Unter Carry Trades versteht man die Aufnahme von Krediten in einer niedrig verzinsten Währung (hier Yen) und der gleichzeitigen Anlage in eine Währung mit höherem Zins (hier z.B. australischer Dollar und britisches Pfund). Ein dann stärkerer Yen würde sich jedoch negativ auf die japanische Exportwirtschaft auswirken. Im STOXX-Branchenuniversum stiegen vor allem Versorgerwerte mit 3,3%. Im Bieterstreit um Endesa hat sich Gas Natural verabschiedet. Somit scheint der Weg für Eon frei, wobei auch ein höheres Angebot von 38,75 pro Endesa-Aktie nach wie vor ein lohnendes Engagement darstellt. Eon-Titel stiegen letzte Woche um knapp 11%. Zu den Verlierern gehörten Technologietitel, die unter den schwächeren Ericsson-Zahlen litten. Zudem verläuft die Berichterstattung bei US-Technologiewerten – gemessen an den Ausblicken - sehr holprig.
Die Stimmung an den Aktienmärkten ist weiterhin gut. Die Konjunkturdaten geben wenig Anlass zur Sorge. Die Gewinnberichte sind zwar nicht so überragend wie in den letzten beiden Quartalen, dennoch überwiegen die positiven Überraschungen. Die schlechten Quartalszahlen verstimmen nur kurzfristig. In der laufenden Woche gibt es kaum Impulse. Wenig Beachtung fand der Ölpreis, der sich zuletzt wieder um 15% von seinem Tief erholte. Dennoch präsentiert sich das Marktgeschehen nervös. Die Märkte verliefen in den letzten Wochen in engen Bandbreiten. Ständig wechseln die Aktienfavoriten, dabei halten technische Kaufsignale bei Indexschwergewichten die positive Stimmung insgesamt aufrecht. Dieses hektische Markttreiben weist jedoch auf Überhitzungserscheinungen sowie die Gefahr hin, dass die Märkte bald in eine zwischenzeitliche Konsolidierung einmünden dürften. Dagegen wird die Aktienanlage auf lange Sicht über die unverändert günstige Bewertung sowie die nach wie vor hohe Liquidität unterstützt.
Wichtigstes Ereignis der laufenden Woche für den Rentenmarkt ist die EZB-Sitzung am Donnerstag. Es ist zwar nicht mit einer Veränderung des Mindestbietungssatzes zu rechnen – dieser wird bei 3,50% verbleiben – aber es ist wahrscheinlich, dass EZB-Präsident Trichet über Signalwörter eine Zinserhöhung im März andeutet. Obwohl dieses bereits weitgehend vom Markt erwartet wird, ist mit einer leichten Belastung des Rentenmarktes zu rechnen. Die Daten aus Deutschland – Auftragseingang (Di) und Industrieproduktion (Mi) – werden weiter auf eine sehr gute Verfassung der deutschen Industrie hinweisen. Ebenso erwarten wir freundliche Zahlen aus dem Dienstleistungsbereich. Aus den USA kommen diese Woche kaum wichtige Daten, so dass wir insgesamt mit einer ruhigen Woche und einer Seitwärtsbewegung um die 115,40% im Bund-Future rechnen.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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