Heiße Berichtsphase in Europa
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Die Aktienmärkte testeten in der letzten Woche im Rahmen ihrer Korrekturbewegung erste technische Unterstützungen. Daher stehen die Chancen auf eine weitere Stabilisierung insbesondere in Europa durchaus günstig, wobei die Gewinnberichterstattung hilfreich sein sollte. „Europa weist gegenüber den USA einen unter anderem auf Gewinnen basierenden bewertungstechnischen Vorteil auf. Dies hat sich bereits seit Jahresbeginn eindrucksvoll in einem Prozess relativer Kursstärke ausgedrückt“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Matthias Grimm. „Einen ersten Vorgeschmack haben wir bereits in der letzten Woche von Technologiewerten wie Ericsson, Nokia und SAP erhalten“, so der Europa-Experte. Dennoch seien kurzfristige Kursrückschläge beim DAX bis 4.100 bzw. EuroStoxx50 bis 2.900 denkbar. Diese Niveaus sollten dann aber Ausgangspunkt einer ausgeprägteren Stabilisierungsbewegung sein. Zuletzt ist der Risikofaktor Ölpreis ein wenig in den Hintergrund geraten. Nachdem sich der letzte kräftige Preisrückgang nicht in Aktienkurssteigerungen ausgewirkt hat, findet der jüngste Anstieg um fast 10% derzeit auch wenig Beachtung. Somit dürften erst neue Höchstpreise über 56 US-Dollar beim Brent Blend (aktuell 52,5 USD) für Verunsicherung sorgen.
An den Aktienmärkten stehen auch in dieser Woche die Unternehmensdaten im Vordergrund. In den USA haben sich die Gewinnberichte nach einem schwachen Start deutlich verbessert. Mit Unsicherheiten sind in dieser Woche die US-Gewinne bei den Technologiewerten Dell, Microsoft und Cisco behaftet, während die hohen Erwartungen bei den Ölwerten ExxonMobil und ChevronTexaco zum Wochenschluss wenig Überraschungspotenzial aufweisen dürften. Besorgniserregender sind eher Aussagen von Unternehmen aus dem Industriegüterbereich, die im letzten Quartal Preissteigerungen erfolgreich umsetzen konnten. Bislang wurden Inflationsbefürchtungen nur makroökonomisch preisgegeben, nunmehr erhalten sie Unterstützung seitens der Unternehmen. Dies birgt die Gefahr, dass sich die Inflations- und somit Zinssorgen in den Köpfen der Anleger festsetzen können und dies zumindest an den US-Börsen zu weiterer Verunsicherung beiträgt.
In Europa geht die Berichtssaison ab dieser Woche in die heiße Phase. Bislang sehen wir wenig Veranlassung, unser positives Gewinnbild für Europa zu revidieren. Insgesamt profitiert Europa von weiteren Restrukturierungserfolgen und somit einem etwa einjährigen Nachlauf gegenüber dem amerikanischen Gewinnzyklus. In dieser Woche werden u.a. folgende Unternehmen berichten: Schering (Montag), Merck, BP, Saint Gobain (Dienstag), Siemens, ABN Amro, (Mittwoch), Altana, BASF, DaimlerChrysler, Alcatel, GlaxoSmithkline, Royal Dutch Shell (Donnerstag), Deutsche Bank (Freitag). Dabei dürften DaimlerChrysler und Deutsche Bank im Mittelpunkt des Interesses stehen. Während Deutsche Bank vom guten Geschäft im Investmentbanking profitieren sollte, dürften die Quartalszahlen von DaimlerChrysler wenig Anlass zur Freude geben. Neben den Aufwendungen zur Beseitigung der Qualitätsmängel bei Mercedes stehen die Restrukturierungsrückstellungen für den Kleinwagen Smart im Fokus. Für mehr Unsicherheit hat die Aussage von ThyssenKrupp gesorgt, die aufgrund der schwächeren Nachfrage die Rohstahlproduktion um 10% kürzen wollen, um u.a. den Preis künstlich hochzuhalten. Bleibt noch zu erwähnen, dass in dieser Woche über Deutsche Telekom, BASF, Bayer, E.ON und Münchener Rück. etwa 6 Mrd. Euro Dividenden ausgezahlt werden. Ein Teil davon könnte reinvestiert werden.
Quelle: Adig
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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