Kommentar
17:00 Uhr, 17.04.2008

Hedgefonds wetten gegen Island-Krone?

Die isländische Krone ist die kleinste selbstständige Währung der Welt. Seit dem Jahresbeginn hat die Valuta schon mehr als 20 Prozent gegenüber dem Euro abgewertet. Die Inflationsrate liegt derzeit fast im zweistelligen Bereich und die Auslandsverschuldung wächst deutlich.

Die Zentralbank hat auf die Preissteigerung reagiert und erhöhte den Zinssatz auf Rekordhöhe. Mit 15,5 Prozent hat Island derzeit die höchsten Leitzinsen in ganz Europa. Im europäischen Vergleich sind nur in der Türkei die Zinsen höher.Die isländische Finanzaufsicht prüft derzeit den Verdacht, dass systematisch negative und falsche Gerüchte über Islands Banken und das inländische Finanzsystem gestreut wurden, um davon zu profitieren. Angeblich hätten Fonds auf Grundlage solcher Information, die sie selbst gestreut haben oder haben streuen lassen, gegen die isländische Währung gewettet.

Die Inselrepublik Island will nun die wegen der internationalen Finanzkrise unter Druck stehenden drei größten isländischen Banken Kaupthing, Glitnir und Landsbanki vor dem Konkurs bewahren. Die Institute waren zuletzt Spekulationsangriffen von US-Hedgefonds ausgesetzt.

Man werde den aggressiv spekulierenden US-Hedgefonds mit allen Mitteln entgegentreten, so die Aussage von Regierungsvertretern. Wie dies geschehen soll, wurde allerdings nicht gesagt. Die drei größten Banken Kaupthing, Glitnir und Landsbanki haben ihre Kreditgeschäfte auf der Basis der lange Zeit niedrigen Zinsen im Ausland ausgeweitet. Anders als die US-Notenbank kann die kleine insländische Zentralbank aufgrund ihrer Größe den Instituten nur schwer mit Liquidität unter die Arme zu greifen.

Anbei der Kursverlauf des WÄhrungsverhältnis Euro gegenüber Isländische Krone. Die deutliche Abwertung der Isländerkrone gegenüber dem Euro seit Beginn dieses Jahres ist offensichtlich.

Quelle : http://www.fonds-reporter.de/

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Harald Weygand
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Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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