Hedgefonds: Strategien und Spielregeln ändern sich
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Die Strategien und Spielregeln der Hedgefonds dürften sich in den nächsten Jahren als Folge der Finanzmarktkrise ändern. Bereits im aktuellen Umfeld passen sich die Hedgefonds an die neue Marktlage an, um nicht über die laufende Krise zu klagen und zu fragen, wann sie zu Ende sein wird, sondern um von ihr zu profitieren.
Änderung 1: Regulatorisches Umfeld
Das regulatorische Umfeld für die Hedgefonds-Branche dürfte sich in den nächsten Jahren deutlich verschärfen.
a) Leerverkaufsverbot: Es ist nicht klar wie es mit dem zwischenzeitlichen Leerverkaufsverbot der US-Börsenaufsicht SEC weitergehen wird. Zuletzt hatte die Behörde noch einmal betont, dass Leerverkäufe in einem normalen Markt zur Verbesserung der Liquiditätslage beitragen. Daher dürfte das aktuelle Leerverkaufsverbot nicht dauerhaft Bestand haben und aufgehoben werden, sobald sich die Kapitalmärkte wieder normalisiert haben
b) Verschärfte Gesetze: Das regulatorische Umfeld dürfte verschärft werden, wobei nicht sicher ist, in welcher Form dies geschehen wird. Dies könnte in Form von Transparenzvorschriften, freiwilligen Selbstverpflichtungen, verschärften Kreditaufnahmebedingungen oder das Handeln über große Hebel geschehen. Sicher ist, dass in Zukunft nicht mehr so große Risiken wie in der Vergangenheit eingegangen werden können, so dass auch die Renditen kleiner werden dürften
Änderung 2: Bisherige Strategieänderungen
a) Mit Hypotheken verbriefte Forderungen: Derzeit investieren viele Hedgefonds verstärkt in mit Hypotheken verbriefte Forderungen, die einen großen Beitrag zur laufenden Finanzkrise geliefert haben. Derzeit gibt es keine vernünftige Preisstellung für diesen Markt. Jedoch haben viele Papiere einen inneren Wert, da hinter ihnen reale Vermögenswerte stehen, die sich nicht in Luft aufgelöst haben. Diese Werte sind real vorhanden. Kreditpakete zu verbrieften Forderungen werden derzeit zum Teil 50% unter ihrem Nennwert von den Hedgefonds erworben.
b) Notleidende Papiere: Ein weiteres Investitionsfeld sind derzeit notleidende Wertpapiere. Im Umfeld der aktuellen Finanzmarktkrise verschlechtern sich die Ertragsaussichten vieler Unternehmen. Die Ausfallraten der Anleihen dieser Unternehmen könnten steigen und die Chancen bei Anlagen der Hedgefonds in notleidende Papiere damit verbessern.
Fazit: Während der S&P500 fast 25% im Jahresverlauf einbüßte, verlor der CS/Tremont Hedgefonds-Index im Jahr 2008 nur 3,55%. Damit schneidet die Hedgefondsbranche weiter recht solide ab. Auch in einem Umfeld stärkerer Regulierung dürften die Hedgefonds langfristig weiter besser als der Markt abschneiden, da sie kompromisslos die Nase in den Wind drehen, wie die Investments in Hypotheken verbriefte Forderungen und notleidende Papiere zeigen. Opportunismus bringt hier zweifelsohne bessere Ergebnisse als das Gejammer, wann die Finanzmarktkrise denn ausgestanden sein könnte.
Quelle : http://www.boerse-go.de
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