Hedgefonds-Star rechnet mit weiterem Kursrutsch
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.451,95 Pkt (XETRA)
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.695,04004 $/oz. (FXCM)
Paul Singer ist eine Wall-Street-Legende. Der milliardenschwere Manager des Hedgefonds Elliott Management ist mit allen Wassern gewaschen und hat sich lange Zeit auf ausfallgefährdete Anleihen ("distressed debt") konzentriert. So kaufte Singer etwa argentinische Staatsanleihen zu einem Bruchteil ihres Nennwerts auf, als das südamerikanische Land einmal mehr pleite war. Anschließend versuchte Singer gerichtlich durchzusetzen, dass Argentinien seine Anleihen zum Nominalwert zurückzahlt. Dabei machte Singer auch nicht davor halt, Eigentum des argentinischen Staates im Ausland festsetzen zu lassen, um seine Forderungen durchzusetzen. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" etwa schrieb über Singer: "So ließ er Botschaftsgebäude, Museumsbestände und einen Regierungsjet vorübergehend pfänden, Staatskonten sperren und, im bisher spektakulärsten Akt, das stolze Segelschulschiff der argentinischen Marine in Ghana festsetzen, den Dreimaster 'Libertad'." Im Jahr 2016 einigte sich Argentinien schließlich mit Singer und einer Reihe anderer Investoren auf eine Zahlung von insgesamt 4,65 Milliarden Dollar.
Singer ist aber nicht nur ein Spezialist für Anleihen, sondern hat in den vergangenen Jahren auch immer wieder in unterschiedliche Aktien investiert, auch in Deutschland. Auch hier verfolgt Singer in der Regel einen ausgesprochen aktivistischen Ansatz und setzt alle ihm zur Verfügung stehenden Hebel in Bewegung, um Änderungen in der Unternehmenspolitik durchzusetzen, wenn er glaubt, dass dadurch die Rendite für die Aktionäre gesteigert werden kann. Das hat Singer zum Schrecken so manches DAX-Vorstands gemacht, die darauf hoffen, dass Singer niemals in ihr Unternehmen investieren wird.
In einem Schreiben an seine Investoren hat sich Singer in der vergangenen Woche zur Coronakrise und den möglichen Folgen geäußert, wie die Nachrichtenagentur Reuters schrieb. Singer ist zwar schon seit längerer Zeit bekannt als äußerst pessimistischer Beobachter, er ist aber kein tyischer Crashprophet, denn er hat auch im Bullenmarkt der vergangenen Jahre gutes Geld verdient.
Nun allerdings fürchtet Singer nicht nur einen erneuten Kursrutsch, sondern hält auch einen wirtschaftlichen "Totalzusammenbruch" für möglich, wie es im Schreiben an seine Anleger heißt.
Mit Blick auf die Aktienmärkte schrieb Singer: "Unser Bauchgefühl sagt uns, dass ein Rückgang von 50 Prozent oder mehr vom Februar-Hoch der ultimative Weg der globalen Aktienmärkte sein könnte", schrieb Singer. Weltweit waren viele Aktienindizes im Rahmen des Corona-Crashs zwar um 30 bis 40 Prozent eingebrochen, hatten sich seitdem aber wieder deutlich erholt. So hat der DAX etwa seit seinem Tief am 16. März bereits wieder mehr als 25 Prozent zugelegt. Ein Rückfall von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Februar-Hoch im DAX (das gleichzeitig ein neues Allzeithoch für den Index war) würde bedeuten, dass das Börsenbarometer auf unter 7.000 Punkte rutscht.
Singer rät insgesamt davon ab, die bereits deutlich gefallenen Kurse für den Einstieg zu nutzen. Zwar habe Elliott Management in den vergangenen Wochen auch einzelne Aktien oder Anleihen gekauft, es gebe derzeit aber kein "vergoldetes Füllhorn glänzender Schnäppchen", schrieb Singer in dem Schreiben an seine Anleger.
Singer hatte den Corona-Crash im Februar und März erfolgreich umschifft und konnte in seinen beiden Fonds im ersten Quartal ein Plus von jeweils rund zwei Prozent erzielen, während Hedgefonds im Durchschnitt rund 8 Prozent im ersten Quartal verloren, wie Reuters schreibt.
Die Wirtschaft könnte nach Einschätzung von Singer in eine Krise rutschen, die es mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 aufnehmen könnte. "Defizitausgaben und eine massive monetäre Expansion sind erforderlich, um einen totalen Zusammenbruch zu verhindern", schrieb Singer weiter.
Ein Ausweg für Anleger, um dem Gemetzel zu entfliehen seien festverzinsliche Anlagen und insbesondere Gold. "Dies sind perfekte Bedingungen, damit Gold wieder im Mittelpunkt stehen kann", schrieb Singer. Der faire Wert des Edelmetalls sei "buchstäblich ein Vielfaches seines aktuellen Preises", so Singer.
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Der nächste Guru!
Herr Baron, ich gehe mal davon aus, dass Sie weniger auf die Aussagen solcher "Gurus" hören und sich Ihre eigene Meinung bilden. Unabhängig davon, ob das Ergebnis das selbe ist.