Kommentar
12:51 Uhr, 15.02.2019

Hedgefonds-Guru wettet 100 Mio. USD auf fallende Tesla-Kurse

Im vierten Quartal sah es eigentlich so aus, als liefe es beim Elektroautobauer Tesla besser. Aber ein milliardenschwerer Hedgefonds-Guru hat die Erholung genutzt, Tesla-Aktien in großem Stil zu shorten.

Erwähnte Instrumente

Stanley Druckenmiller, früher die rechte Hand von Hedgefondslegende George Soros, hat im vierten Quartal 2018 die Erholung bei den Aktien des Elektroautobauers Tesla dazu genutzt, eine große Short-Position auf die Aktien des Unternehmens einzugehen. Das zeigen Pflichtmitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.

Stanley Druckenmiller hatte seinen Hedgefonds Duquesne Capital im Jahr 2010 geschlossen, führt den Fonds aber als sogenanntes Family Office weiter. Das bedeutet, dass Druckenmiller in dem Fonds nur noch sein eigenes Vermögen und das seiner Familie verwaltet. Insgesamt hatte Duquesne Family Office am Ende des vierten Quartals rund 1,7 Milliarden US-Dollar in meldepflichtigen US-Wertpapieren investiert.

Duquesne Family Office erwarb im vierten Quartal Put-Optionen auf 299,800 Tesla-Aktien, wie die Pflichtmitteilungen zeigen. Die mit den Put-Optionen geshorteten Tesla-Aktien hatten am Ende des vierten Quartals einen Marktwert von rund 99,8 Millionen Dollar.

Tesla-Aktien
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    Nasdaq
    VerkaufenKaufen

Die mit Abstand größte Position im Portfolio von Duquesne Family Office waren am Ende des vierten Quartals wie bereits im Quartal zuvor Aktien von Microsoft. Duquesne erwarb im vierten Quartal weitere rund 1,1 Millionen Anteilsscheine des Softwarekonzerns aus Redmond und hielt am Ende des Quartals rund 4,6 Millionen Microsoft-Aktien. Die Papiere machten damit mehr als 27 Prozent im Duquesne-Portfolio aus. Nummer 2 und 3 im Portfolio von Duquesne waren die Aktien von Amazon und Salesforce, die jeweilis mit rund 8,5 Prozent im Portfolio gewichtet waren. Bei beiden Aktien reduzierte Druckenmiller allerdings seine Position gegenüber dem Vorquartal, genauso wie bei der Google-Mutter Alphabet. Viertgrößte Position im Duquesne-Portfolio waren die Tesla-Shorts, fünftgrößte Position Aktien des Pharmakonzerns Abbott Laboratories.

Im Dezember sagte Druckenmiller in einem Fernsehinterview, dass es an den Finanzmärkten eine Blase gebe. "Die Luft kann aus diesem Ballon herausgelassen werden, ohne eine neue Finanzkrise zu verursachen", so Druckenmiller gegenüber Bloomberg. "Aber es ist schwierig zu glauben, dass die Märkte nicht wenigstens durchwachsene Renditen in den nächsten drei bis fünf Jahren haben werden." Er rechne mit einer Performance im S&P 500 in den kommenden fünf Jahren zwischen null und fünf Prozent pro Jahr, führte Druckenmiller weiter aus.

Insgesamt hatte Duquesne Family Office am Ende des vierten Quartals rund 1,6 Milliarden Dollar in US-Aktien investiert, wie die SEC-Filings zeigen. Das waren rund 476 Millionen Dollar weniger als am Ende des Vorquartals. Stanley Druckenmiller verfügt laut Bloomberg über ein Vermögen von insgesamt 5,1 Milliarden Dollar. Bekannt wurde Druckenmiller als rechte Hand und zeitweiser Nachfolger von George Soros bei dessen legendärem Quantum-Hedgefonds. Später machte sich Druckenmiller mit Duquesne Capital selbständig, bevor er den Hedgefonds im Jahr 2010 in ein Family Office umwandelte.

Lesen Sie auch: Buffett wechselt bei Apple auf die Verkäuferseite


Sie interessieren sich für spannende Anlagethemen? Folgen Sie mir kostenlos auf der Investment- und Analyseplattform Guidants, um keinen Artikel zu verpassen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

7 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • peterschirl
    peterschirl

    CY8FM4 immer noch kaufenswert

    17:24 Uhr, 15.02. 2019
  • JürgneDax
    JürgneDax

    Tesla leicht im Plus

    15:08 Uhr, 15.02. 2019
  • Sideliner
    Sideliner

    Die Tesla Position scheint mir ein Hedge gegen die Longs zu sein. Irgendwann muß es ja mal klappen und bisher ist er knapp 10% im Plus, gar nicht so schlecht im Vergleich zu anderen Tesla Shorties. Im übrigen wird bei Tesla irgendeine Art der Verwässerung zur Kapitalbeschaffung erforderlich sein, das werden früher oder später auch andere merken.

    14:04 Uhr, 15.02. 2019
  • tschak
    tschak

    Der Drucksenmiller. Die Leute verlernen langsam, aber doch, wie nachhaltiges Risiko-Management geht. Es geht bei Longterm-Investors immer: "um intelligent Risk-Taking". Danach erst um Rendite. Ich bin überzeugter Aktien-Investor. Investitionsquote immer: zwischen 25% und ca. 80% Aktien !
    Ich gehe KEINE Short-"Wetten" ein.

    13:55 Uhr, 15.02. 2019
    1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    a) Die steuerliche Förderung für EVs wie Tesla ist seit Jahresbeginn 2018 erheblich geringer. b) Die FED hatte den FED Put Ende 2018 negiert = schlechtere Finanzierungsbedingungen

    ABER ... zuletzt hat die FED unter Jerome Powell einen U-Turn gemacht, der FED Put ist wieder da! Würde gerne von Druckenmiller wissen, ob er jetzt seinen Tesla Short genauso wieder aufbauen würde :-)

    13:40 Uhr, 15.02. 2019
    1 Antwort anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten