Hedge-Fonds entdecken CO2-Emissionshandel
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Einem Zeitungsbericht zufolge kommt der noch junge Handel mit Kohlendioxid-Verschmutzungsrechten in Schwung - zumindest in Europa. Volumen und Preise steigen, weil neben Unternehmen auch Banken, Hedge-Fonds und andere spekulative Investoren den Markt mit CO2-Emissionszertifikaten entdecken, schreibt das "Handelsblatt". Der Preis für die Berechtigung zum Ausstoß einer Tonne CO2 habe sich seit Start des offiziellen Handels in Europa Anfang des Jahres von sechs auf beinahe 30 Euro verfünffacht. Zwar habe der Preis mittlerweile wieder etwas nachgegeben, doch kosten entsprechende Verschmutzungsrechte in den USA lediglich rund zwei Dollar (1,65 Euro), so die Zeitung. Allerdings finde der Handel in den USA auf freiwilliger Basis und in weit geringerem Umfang statt.
Otto Steinmetz, Vorstand der Dresdner Bank habe das starke Engagement seiner Bank im CO2-Emissionshandel mit dem Wettbewerbsvorsprung begründet, den ein frühzeitiges Engagement bringen kann. Stefan Bender von der Deutschen Bank spreche ebenfalls von einem interessanten Zukunftsmarkt. Ähnlich argumentiert laut "Handelsblatt" auch Raphael Blunschi von der RMF Group in New York, einer Tochter der weltweit größten Hedge-Fonds-Gesellschaft Man Group: "Der CO2-Emissionsmarkt wird auch für Hedge-Fonds immer interessanter", zitiert die Zeitung. Allerdings sei der Markt im Vergleich zum Stromhandel im allgemeinen Verständnis noch weit zurück. Hier müsse noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.
Wegen der Zurückhaltung der USA beschränke sich der Emissionshandel jedoch meist auf Europa. Seit Beginn des offiziellen Handels am 1. Januar seien bis Ende Juli an den Emissionshandelsmärkten rund 108 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Emissionsrechte gehandelt worden. Das Gros des Handels – rund 58 Prozent - sei über den Freiverkehr (OTC) abgewickelt worden. Die fünf großen europäischen Emissionsbörsen, an denen CO2-Emissionsrechte gehandelt werden, hätten in letzter Zeit jedoch deutlich Boden gut gemacht. Mit einem Anteil von 73 Prozent am CO2-Börsengeschäft sei die European Climate Exchange in Amsterdam mit einem gehandelten Volumen von 18,9 Millionen Tonnen eindeutig Marktführer. In Chicago beispielsweise werde nur ein Bruchteil davon gehandelt.
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