HDE: Weihnachtsgeschäft bleibt stabil
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für November und Dezember mit einem nominalen Umsatzplus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach dieser Prognose setzen die Handelsunternehmen in den letzten beiden Monaten des Jahres insgesamt 121,4 Milliarden Euro um, wie der HDE mitteilte. Mit Blick auf die schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Handelsumsätze der vergangenen Monate passe der Verband zudem seine Jahresprognose an und gehe nun für den gesamten Einzelhandel in 2024 von einem nominalen Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von ebenfalls 1,3 Prozent aus.
"Die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts fügt sich in das Gesamtjahr 2024 ein, die Umsätze bleiben trotz eines schwierigen Umfelds und vieler Ungewissheiten stabil", sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Es sei eine Binsenweisheit, dass der Konsum zu einem hohen Anteil Psychologie ist. "Und hier sieht es aktuell nicht richtig gut aus", sagte von Preen und verwies auf den Krieg in der Ukraine, die Kämpfe im Nahen Osten und große wirtschaftliche Verunsicherung. "Das führt dazu, dass die Menschen ihr Geld eher zusammenhalten."
Trotz der weit verbreiteten schlechten Stimmung planten die Deutschen im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke von durchschnittlich 297 Euro - 2 Euro mehr als im Vorjahr. Das ist laut den Angaben ein Ergebnis einer Umfrage des Handelsblatt Research Institutes bei über 2.000 Personen im Auftrag des HDE. Hier zeige sich auch, dass etwas mehr als die Hälfte der Menschen gleich viel wie im Vorjahr in Weihnachtsgeschenke investieren wolle, 11 Prozent planten mit einer Steigerung, 24 Prozent mit einer Reduzierung der Ausgaben. Besonders häufig griffen die Befragten bei der Auswahl der Weihnachtsgeschenke demnach bei Geschenkgutscheinen, Spielwaren und Kosmetik oder Körperpflegeprodukten zu.
Auf Unternehmensseite erwarteten 53 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler ein schlechteres oder deutlich schlechteres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr, so das Ergebnis einer HDE-Umfrage unter knapp 300 Handelsunternehmen. Optimistischer seien demnach vor allem Unternehmen aus den Bereichen Sportartikel, Spielwaren, Unterhaltungselektronik sowie Uhren und Schmuck. "Die Bedeutung der letzten beiden Monate für das Wohl und Wehe des Geschäftsjahres ist in vielen Handelsbranchen enorm", konstatierte von Preen. So erzielten in dieser Zeit Spielwarenhändler fast ein Viertel ihres Jahresumsatzes, bei Glas, Keramik und Büchern liege dieser Wert ebenfalls bei über 23 Prozent. Auf den gesamten Einzelhandel mit allen seinen Teilbranchen gerechnet liege der Umsatzanteil von November und Dezember bei 18,5 Prozent des Jahresumsatzes.
Sowohl im Weihnachtsgeschäft als auch auf das ganze Jahr betrachtet werde der Onlinehandel 2024 nicht mehr der Wachstumstreiber wie noch vor einigen Jahren sein: Die Weihnachtsumsätze in diesem Bereich würden um nominal 1,4 Prozent im Vergleich zu 2023 steigen, hier liege der Umsatz dann bei 21,5 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr liege das Plus dann bei nominal plus 2 Prozent. Der Onlinehandel habe während der Coronazeit einen enormen Schub erhalten und ein hohes Umsatzniveau erreicht, das derzeit schwer zu übertreffen sei.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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