Happen für Happen wird die Finanzkrise abgefrühstückt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Während die Marktteilnehmer an den Börsen deren Ende bereits er-wetten (Finanztitel gehören derzeit zu den Gewinnern an den Märkten), stopfen die Banken ihre Löcher, indem sie den Kapitalmarkt anzapfen.
Eine der größten Kapitalerhöhungen aller Zeiten wird von der Royal Bank of Scotland erwartet – man munkelt von fast 10 Mrd. EUR, die die zweitgrößte britische Bank aufnehmen will. Bisher haben in Europa nur die UBS und Societe Generale im Zuge der massiven Eigenkapitalverluste ihre Aktionäre angepumpt – bzw. fremde. Denn wo die bisherigen Eigentümer nicht mitziehen können oder wollen, stehen liquiditätsbepackte Investoren Gewehr bei Fuß.
In den arabischen Ölstaaten und in devisenbombardierten Ländern wie China sieht man die Krise der westlichen Welt sicherlich mit eineinhalb lachenden Augen. Selten konnte man so günstig in das Herz des (imperialistischen?) Kapitalismus investieren, und gleichzeitig auch noch eine sinnvolle Verwendung für die immensen flüssigen Mittel finden, auf denen Privatinvestoren und v.a. Staatsfonds sitzen. Investitionen in den Westen lohnen sich aus dieser Sicht immer – denn das Geld fließt ja so oder so doch wieder zurück…
Während die ausländischen Finanziers auf ihre Chancen lauern, macht es der erste europäische Staat den Amerikanern nach – und stützt massiv die eigenen Banken. Ein Programm ähnlich wie in den USA wollen die Briten einführen – und den Finanzinstituten anbieten, mit Hypotheken besicherte Papiere gegen Staatsanleihen einzutauschen. Das lindert zwar keine Verluste, verbessert aber die Liquidität. Die Briten ziehen nicht nur in dieser Richtung an einem Strang mit den Amerikanern, auch bei der Zinspolitik gehört man zur Koalition der Willigen.
Das Zentrum der Krisennichtanerkennung bleibt also in Brüssel. Nach den jüngsten Äußerungen aus EZB-Kreisen ist an Senkungen wohl gar nicht mehr zu denken, man muss sogar noch eher fürchten, dass die Zügel wegen der Inflationsgefahren weiter angezogen werden. Eine gefährliche Abkopplungstheorie macht sich breit – heile Welt in Euroland, während die USA leiden. Das wird nicht passieren – nicht in diesem Paralleluniversum…
Daniel Kühn - Chefredakteur vom CFD&Forex-Report
NEU: Der CFD & Forex Report. Die Publikation für CFD- & Devisenhändler.
http://www.forex-report.de/ - Melden Sie sich kostenlos an.
NEU: Der Devisen Tracker komplett neu überarbeitet http://tools.godmode-trader.de/devisentracker/
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.