Analyse
11:56 Uhr, 15.10.2020

HAPAG-LLOYD - Ziel erreicht, geht da noch mehr?

Nach drei Analystenaufstufungen in Folge und einem Ratingupgrade von Moody's erhöht das Management von Hapag-Lloyd heute die Gewinnprognose. Die Aktie entwickelte sich zuletzt sehr gut, wie sieht es aktuell aus?

Erwähnte Instrumente

  • Hapag-Lloyd AG
    ISIN: DE000HLAG475Kopiert
    Kursstand: 58,300 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Hapag-Lloyd AG - WKN: HLAG47 - ISIN: DE000HLAG475 - Kurs: 58,300 € (XETRA)

Ende September stellte ich die Aktie von Hapag-Lloyd als antizyklische Idee vor. Die Analysteneinschätzungen hatten sich aufgehellt, fundamental war zudem ersichtlich, dass die Frachtraten sich über Wochen enorm stark entwickelt hatten. Gerade auch auf meinem Guidants-Desktop hatte ich den Titel engmaschig verfolgt.

Heute bestätigt das Management, dass es derzeit sehr gut läuft bei der Reederei. Die Verantwortlichen erhöhen die Jahresprognose. Aufgrund eines starken dritten Quartals, in dem sich das EBIT von 253 Mio. EUR in der Vorjahresperiode auf 350 Mio. EUR verbesserte, rechnet der Vorstand nun mit einem EBIT zwischen 1,1 und 1,3 Mrd. EUR für 2020. Nimmt man die Mitte dieser Spanne, kommt man auf 1,2 Mrd. EUR. Analysten erwarteten bislang nur 1,0 Mrd. EUR.

Die Aktie hält sich in einem sehr schwachen Umfeld heute sehr gut, arbeitete gestern bereits das Ziel bei 56,90 EUR ab.

Einsteiger-Know-how: Kumulationspunkt

Als Charttechniker ist man auf der Suche nach Punkten im Chart, an denen möglichst viele Elemente zusammenkommen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auf diesem Kurslevel wichtige Richtungsentscheide erfolgen. Ich spreche gerne von einem Kumulationspunkt. Das kann zum Beispiel ein Fibonacci-Retracement sein, das mit einer horizontalen Unterstützung, einer Trendlinie und/oder einem gleitenden Durchschnitt zusammenfällt. Im Beispiel von Hapag-Lloyd sind es zumindest zwei Elemente. Der EMA200 und das August-Hoch bilden einen Kreuzwiderstand.

Aus charttechnischer Sicht wird es nun spannend. Der übergeordnete Abwärtstrend ist trotz der jüngsten Erholung immer noch intakt. Schafft es die Aktie aber, den Kreuzwiderstand aus EMA200 und letztem Hochpunkt bei 62,40 EUR hinter sich zu lassen, wäre der Befreiungsschlag gelungen und ein neuer Aufwärtstrend mit Potenzial in Richtung 79,60 bis 82,00 EUR wäre geboren.

Absicherungen sollten in jedem Fall nachgezogen werden, falls ein Einstieg Ende September erfolgte, beispielsweise unter die Tiefs und den EMA 50 bei 49,40 EUR. Ein Neueinstieg bietet sich erst an, wenn der Wert die beschriebene Widerstandsmarke bei 62,40 EUR aufbricht.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 12,61 12,04 12,14
Ergebnis je Aktie in EUR 2,06 3,39 3,16
KGV 28 17 18
Dividende je Aktie in EUR 1,10 1,08 1,08
Dividendenrendite 1,89 % 1,85 % 1,85 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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