Hannover Rück: Großschadensfälle häufen sich
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Hannover (BoerseGo.de) - Der Rückversicherer Hannover Rück ist trotz einiger Großschadensfälle erfolgreich ins Geschäftsjahr 2010 gestartet. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, stieg die gebuchte Bruttoprämie im Konzern um 7 Prozent von 2,7 auf 2,9 Milliarden Euro. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich um 9,5 Prozent von 2,1 auf 2,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) sank von 307,9 auf 245,0 Millionen Euro. Bereinigt um den positiven Einmaleffekt aus dem Erwerb des ING-Lebensrückversicherungsportefeuilles im Vorjahresquartal in Höhe von 86,4 Millionen Euro wäre das EBIT um 11,1 Prozent gestiegen. Der Sondereffekt machte sich auch im Konzernüberschuss bemerkbar, der von 228,6 auf 157,2 Millionen Euro sank. Damit wurden allerdings die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Im Schnitt hatten die Analysten unter dem Strich nur knapp 100 Millionen Euro erwartet.
Die Netto-Großschadenbelastung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 98,8 Millionen Euro auf 264,4 Millionen Euro und lag damit deutlich über dem Erwartungswert. Größter Einzelschaden war für die Hannover Rück das schwere Erdbeben in Chile mit einer Nettobelastung von 185,1 Millionen Euro. Das verheerende Erdbeben in Haiti führte angesichts geringerer versicherter Werte zu einer Belastung von 25,5 Millionen Euro. Für den europäischen Wintersturm „Xynthia" wurden Rückstellungen in Höhe von rund 40 Millionen Euro gebildet.
Für 2010 rechnet das Unternehmen mit einem Wachstum der Nettoprämie für die gesamte Schaden-Rückversicherung um rund 4 Prozent. Im Gesamtkonzern soll das Netto-Prämienvolumen – bei konstanten Währungskursen – ein Wachstum von rund 5 Prozent ausweisen. Unter der Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung im Rahmen des Erwartungswertes bleibt und die bisher überproportionale Belastung im ersten Quartal keine Fortsetzung findet, sei das Gewinnziel nicht gefährdet, so die Hannover Rück. Angestrebt wird ein EBIT von einer Milliarde Euro und ein Nettogewinn von 600 Millionen Euro.
Unter der Prämisse, dass die Überschreitung des Großschadenerwartungswerts im weiteren Jahresverlauf nicht zunimmt und es zu keinen einschneidend negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten kommt, geht die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2010 von einer Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent aus. Für die Dividende strebt die Hannover Rück unverändert eine Ausschüttungsquote von 35 Prozent bis 40 Prozent ihres IFRS-Konzern-Nachsteuerergebnisses an.
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