Analyse
09:35 Uhr, 17.02.2023

HAMBURGER HAFEN UND LOGISTIK – In stürmischen Zeiten gut geschlagen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat sich 2022 in einem turbulenten Umfeld gut behauptet und beim Ergebnis sogar etwas besser abgeschnitten als erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • Hamburger Hafen u. Logistik AG - WKN: A0S848 - ISIN: DE000A0S8488 - Kurs: 12,860 € (XETRA)

Die HHLA ist nicht nur am Hamburger Hafen tätig, sondern betreibt auch Container-Terminals in den Häfen von Odessa, Tallinn und Triest. Die eigene Bahngesellschaft Metrans verbindet die Häfen an Nord- und Ostsee sowie der Adria mit Mittel- und Osteuropa. Die Besonderheit bei der HHLA ist, dass nur der Teilkonzern Hafenlogistik börsennotiert ist. Die Aktien des Teilkonzerns Immobilien liegen hingegen komplett bei der Stadt Hamburg.

Die Verwerfungen bei den globalen Lieferketten hat das operative Geschäft des Hafenbetreibers naturgemäß beeinflusst. Aufgrund der Staus in der Containerschifffahrt erhöhte sich die Verweildauer der Container in den Häfen. Dadurch erhöhten sich auch die Lagergelderlöse, was HHLA in die Karten spielte. Belastend wirkten sich hingegen die geringeren Umschlagvolumina aus sowie die Folgen des Ukrainekrieges auf das Terminal in Odessa.

Der Konzernumsatz expandierte 2022 nach vorläufigen Zahlen um 7,7 Prozent auf 1,58 (Vorjahr 1,47) Mrd. EUR. Das Konzern-EBIT lag mit 220 Mio. EUR zwar etwas unter dem Vorjahreswert von 228 Mio. EUR aber über der Prognosespanne von 175 bis 210 Mio. EUR. Die Dividendenpolitik, die eine Ausschüttungsquote von 50 bis 70 Prozent des Jahresgewinns vorsieht, soll beibehalten werden, so dass mit einer Dividende pro HHLA-Aktie im Bereich von 0,70 Euro gerechnet werden kann.

Der Containerumschlag ging um ca. 8 Prozent auf 6.396 Tsd. TEU (=Twenty-foot Equivalent Unit bzw. Zwanzig-Fuß-Standardcontainer) zurück. Im Vorjahr lag diese Kennziffer bei 6.943 Tsd. TEU.

Im Bereich Hafenlogistik legten die Umsatzerlöse auf 1,54 (VJ 1,44) Mrd. EUR zu. Das EBIT stellte sich auf 202 (VJ 213) Mio. EUR und übertraf die Erwartungen von 160 bis 195 Mio. EUR. Neben den bereist erwähnten Belastungen führten auch höherer Personal- und Materialaufwand aufgrund der gestiegenen Lagerlast sowie das allgemein gestiegene Kostenniveau zum Ergebnisrückgang.

Im Teilkonzern Immobilien stieg der Umsatz um ca. 16 Prozent auf 44 (VJ 38) Mio. EUR bei einem EBIT von 18 (VJ 15) Mio. EUR.

2023 bleibt herausfordernd

Für das laufende Jahr geht das HHLA-Management von einem anhaltend volatilen Umfeld aus. Im ersten Quartal wird mit einer deutlichen Abnahme der Mengenentwicklung und einer Rückkehr zur Normalisierung der Container-Verweildauer gerechnet. Ab dem zweiten Quartal wird dann eine Aufhellung der Lage erwartet. Die Finanzkennzahlen dürften in diesem Jahr weiter rückläufig sein. Mittelfristig soll dann ein EBIT von 400 Mio. EUR erreicht werden.

Fazit: Die HHLA-Aktie bieten Anlegern die Möglichkeit sich am größten Asien-Hafen in Europa zu beteiligen. Der Hamburger Hafen ist ein wichtiges Drehkreuz im internationalen Frachtverkehr. Auch wenn sich die operative Entwicklung in 2023 nochmals abschwächen wird, erwirtschaftet das Unternehmen weiterhin gute Gewinne und zahlt ordentliche Dividenden. Ich halte die Aktie für langfristig orientierte Investoren auf dem aktuellen Niveau für kaufenswert.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,58 1,45 1,50
Ergebnis je Aktie in EUR 1,18 0,92 1,05
KGV 11 14 12
Dividende je Aktie in EUR 0,70 0,54 0,56
Dividendenrendite 5,43 % 4,19 % 4,34 %

*e = erwartet

Hamburger Hafen und Logistik
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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