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15:16 Uhr, 06.02.2008

Halbzeit für die Kreditkrise

Zürich (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung von Jan Amrit Poser, Chefökonom der Bank Sarasin, haben wir noch lange nicht alle Belastungen im Zusammenhang mit der Subprime-Krise gesehen. "Mindestens eine Verdoppelung der Abschreibungen ist wahrscheinlich. Denn mittlerweile hat sich die Subprime-Krise in den USA zur Bankenkrise und Kreditklemme ausgeweitet", so der Wirtschaftsexperte in einem Interview mit der Schweizer "Handelszeitung".

Kurz nach Ausbruch der Krise im Hypothekenmarkt für zweitklassige Schuldner in den USA im letzten August hatte die US-Notenbank Fed mit Abschreibern in der Höhe von maximal 100 Milliarden Dollar gerechnet. Bis heute haben Banken und Finanzinstitute laut "Handelszeitung" aber bereits rund 130 Milliarden Dollar abgeschrieben. Inzwischen erwartet die Notenbank, dass die Abschreibungen 500 Milliarden Dollar nicht überschreiten. Die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) sieht die Abschreibungen auf über 265 Milliarden Dollar steigen, wobei die nächste Abschreibungswelle vor allem die Regionalbanken in den USA, asiatische Banken und ein paar grössere europäische Banken treffen würde.

Bei den Banken, die bereits hohe Abschreibungen getätigt haben, geht Madeleine Hofmann, Analystin bei Julius Bär, aber langsam vom Ende der Fahnenstange aus. Poser von Sarasin verweist dagegen in erster Linie auf die "üblichen Verdächtigen", also die bislang exponiertesten Banken Merrill Lynch, Citigroup und UBS.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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