Kommentar
12:22 Uhr, 16.12.2011

Haben Sie auch schon einen „verbrieften“ Goldbarren?

Erwähnte Instrumente

  • Platino Gold-Zertifikat Seri
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Vor drei Wochen fand in Berlin die Verleihung der diesjährigen ZertifikateAwards statt. Bereits im Vorfeld der diesmal zum zehnten Mal ausgetragenen Gala durften Anleger aus zwölf vornominierten Kandidaten online das ihrer Meinung nach beste „Zertifikat des Jahres 2011“ küren. Doch während noch im Vorjahr auf Platz eins ein spekulatives Hebel-Produkt auf die BMW-Aktie landete, stand in diesem Jahr angesichts der ausufernden Staatsschuldenkrise das Thema Sicherheit ganz oben auf der Hitliste.

So verwundert es kaum, dass es am Ende nur einen strahlenden Sieger geben konnte: Gold und das im wahrsten Sinne des Wortes, entschieden sich die User mit dem über die Landesbank Baden-Württemberg vertriebenen Platino Gold-Zertifikat doch in der Mehrzahl für ein Produkt, das ohne eine feste Laufzeit eins zu eins an der Entwicklung des Preises für einen 100 Gramm Goldbarren der Feinheit 999,9 partizipiert. Da dieser in US-Dollar gehandelt wird, müssen Anleger hier aber wie bei einem physischen Kauf das Wechselkursrisiko beachten.

Apropos physisch, so ist laut der „Zertifikate-Börse“ ungeachtet des aktuell eher seitwärtstendierenden Preises für die Feinunze der hinterlegte Goldbestand in Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs) nach Bloomberg-Angaben zuletzt auf ein Rekordhoch von 2.351 Tonnen gestiegen, was wiederum zeigt, wie viel Angst bei den Goldanlegern tatsächlich mit im Spiel ist. Zertifikate haben unter diesem Aspekt den doppelten Nachteil, da sie einerseits dem Emittentenrisiko unterliegen und andererseits nur die Preisentwicklung des gelben Metalls „tracken“, also im Falle einer extremen Geldentwertung nur in „bedrucktem Papier“ zurückzahlen. Genau hier setzt das Platino Gold-Zertifikat an, das wohl nicht zuletzt deshalb den ZertifikateAward erhielt, weil es das Edelmetall jetzt auch für den Zertifikatebesitzer jederzeit „anfassbar“ macht. So kann sich der Investor bei dem Produkt, für das die Landesbank Baden-Württemberg fortlaufende Geld- und Briefkurse stellt, als Emittent aber die luxemburgische Platino S.A. fungiert, jederzeit den zugrundeliegenden Goldbarren auch in physischer Form aushändigen lassen. Aus diesem Grund wurde von der Verbriefungsgesellschaft Platino eigens für diesen Zweck ein separates Teilvermögen eingerichtet, das jedes Papier mit einem 100 Gramm Goldbarren hinterlegt. Wer tatsächlich real an sein „Schätzchen“ heranmöchte, muss allerdings auch hier wie bei der Auslieferung beim Xetra-Gold entsprechende Lieferkosten tragen. Diese belaufen sich bei direkter Ausübung gegenüber dem Emittenten Platino auf stolze 600 Euro. Wesentlich günstiger mit „nur“ 60 Euro kommt der Anleger davon, wenn er sich die Zertifikate an die Landesbank Baden-Württemberg liefern lässt.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Das Platino-Papier bietet ebenfalls wie schon die seit 2007 handelbare, mit physischen Edelmetall hinterlegte Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold der Deutschen Börse Commodities eine weitere flexible Möglichkeit, ohne zusätzliche Aufbewahrungs- oder Versicherungskosten an einem steigenden Goldpreis zu partizipieren und sich gleichzeitig zumindest theoretisch den Weg zu echtem Goldbesitz zu sichern. Dieser ist dann allerdings wieder mit entsprechenden Kosten verbunden. Auch das Wechselkursrisiko des in US-Dollar gehandelten Basiswertes sollten Investoren hier beachten.

Platino Gold-Zertifikat

Emittent/WKN:

Platino S.A. / A1KK98

Laufzeit:

Endlos

Preis: (13.12.2011)

Geld 4.065,26 € / Brief: 4.195,32 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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