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15:58 Uhr, 09.10.2024

Habeck warnt Thyssenkrupp vor Stopp von Grünstahlprojekt

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Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat den Konzern Thyssenkrupp davor gewarnt, das Vorhaben der Grünstahlproduktion bei seinem Tochterunternehmen zu stoppen. Habeck betonte, dass spätestens 2050 nur noch grüner Stahl auf den Weltmärkten verfügbar sein werde. Wenn Thyssenkrupp keine Direktreduktionsanlage zur Herstellung von grünen Stahl habe, werde es vor Ort in Duisburg dann keine Stahlproduktion mehr geben. Aus dem Unternehmen höre er allerdings, dass das Projekt nicht eingestellt werden soll, welches vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 2 Milliarden unterstützt wird.

Am Montag hatte das Handelsblatt berichtet, dass der Ruhrkonzern bei seiner Stahltochter den geplanten Bau einer Direktreduktionsanlage, mit der die Stahlerzeugung künftig dekarbonisiert werden soll, überprüfe. Eines von vier Szenarien sehe den kompletten Stopp des Vorhabens vor, wie die Zeitung mit Verweis auf interne Dokumente schrieb.

Habeck sagte, bei Thyssenkrupp sei das Unternehmen in einer Umsortierungsphase.

"Das muss schnell zu einem guten Ende kommen. Aufsichtsrat und Vorstand beteuern, dass sie daran festhalten wollen, dass grüner Stahl in Duisburg produziert wird. Da wird ja auch schon eifrig gebaut, da ist Geld schon ausgegeben worden. Da kann ich nur sagen, dass das für die Region und für die Zukunftsfähigkeit des Standorts entscheidend ist", sagte Habeck auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Die zukünftige Industrie werde eine Industrie der grünen Güter sein. Im Jahr 2040 werde es wahrscheinlich vor allem grünen Stahl auf dem Weltmarkt geben und 2050 nur noch grünen Stahl, denn anders wären die Klimaschutzvorgaben nicht einzuhalten.

"Wenn wir ihn nicht in Deutschland produzieren, dann gibt es halt dann keine Stahlproduktion. Das ist die logische Konsequenz. Das kann keiner wirklich wollen, schon gar nicht der Konzern selbst. Deswegen setze ich darauf, dass die Zusagen auch eingehalten und das Projekt durchgezogen wird", so Habeck.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/sha

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