Gute Kaufgelegenheiten am US-Akienmarkt
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Die US-Konjunktur beginnt das neue Jahr mit mehr Dynamik und zeigt sich in guter Verfassung. Vor allem die Entwicklung der Investitionsausgaben gibt Anlass zur Hoffnung. Die Cash-Flows der Unternehmen haben sich stabilisiert und tragen dadurch zu höheren Dividenden-ausschüttungen und vermehrten Aktienrückkäufen bei. Auch die Fusions- und Übernahmeaktivitäten setzten das zügige Tempo des letzten Jahres fort und entwickelten sich im ersten Quartal geradezu explosionsartig. Für das laufende Jahr sind bereits Aufkäufe und Zusammenschlüsse im Wert von 923 Milliarden US-Dollar angekündigt. Ein ähnlich hohes Niveau wurde zuletzt während des Höhepunktes der Aktienblase zum Jahrtausendwechsel erreicht.
Konsumerwartungen und Immobilienmarkt
Beim privaten Konsumanstieg zeichnet sich jedoch eine gewisse Verlangsamung ab. Der Boom am Immobilienmarkt hat seinen Höhepunkt überschritten, was sich sowohl direkt als auch indirekt auf Kaufbereitschaft und verfügbares Einkommen auswirken wird. Die Vermögenszuwächse aus Immobilienanlagen waren in den letzten Jahren eine der Stützen des privaten Konsums, wobei allerdings die Ausgabenentwicklung die Einkommenszuwächse bei weitem übertraf. Der private Verbrauch und die Investition in Wohnimmobilien fungierten in den vergangenen drei Jahren als Motor des Wirtschaftswachstums und machten über 80 Prozent des realen amerikanischen Bruttoinlandsproduktes aus. Eine Abkühlung des Immobilienmarktes und ein Rückgang der Konsumausgaben werden die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung bremsen. Vor dem Hintergrund einer relativ niedrigen Inflationsrate und einer gesunden Unternehmenslandschaft spricht alles für weiteres Wachstum, wenn auch typischerweise zur Mitte des Konjunkturzyklus mit einem Nachlassen der Dynamik zu rechnen ist.
US-Zinsentwicklung
Die weitere Zinsentwicklung bleibt eines der wichtigsten Themen für die Finanzmärkte. Mit der letzten Erhöhung des Tagesgeldsatzes auf 4,75 Prozent Ende März ist bei der Federal Reserve vermutlich das Ende der Fahnenstange erreicht. Seit Mitte 2004 war dies die 15. Zinserhöhung in Folge. Die Fed beschreibt ihren zinspolitischen Kurs nun nicht mehr als „accommodative“, also „entgegenkommend“, sondern will ihre Entscheidungen bis auf weiteres von der Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig machen. Bis zur nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses Anfang Mai wird die amerikanische Notenbank also noch eine Vielzahl an Makrodaten zu prüfen haben. In jedem Fall deutet alles auf ein allmähliches Nachlassen des Wirtschaftswachstums hin. Die Leitzinsen werden aufgrund der abkühlenden US-Konjunktur die Fünf-Prozent-Marke wahrscheinlich nicht übersteigen. Wäre dies dennoch der Fall, stiege die Wahrscheinlichkeit einer „harten Landung“ der US-Wirtschaft.
US-Aktienmarkt
Weitere Marktaussichten erscheinen zuversichtlich: Vor dem Hintergrund einer gesunden Unternehmens-landschaft befinden sich US-Aktien jetzt wieder im Höhenflug. Der seit fast vier Jahren anhaltende Bullenmarkt scheint jedoch einiges seiner Dynamik einzubüßen, auch wenn es bisher nicht zu Korrekturen von mehr als zehn Prozent gekommen ist. Solange die US-Notenbank die Zinsen nicht stärker als nötig anhebt und die Inflation unter Kontrolle bleibt, wird der Weg des geringsten Widerstandes für die Aktienkurse nach überstandener Konsolidierung zur Zyklusmitte nur in eine Richtung führen – nach oben. Die Unternehmenserträge werden voraussichtlich weiter steigen, wenn auch sehr viel langsamer als in den letzten Jahren. Auch dies sollte sich stützend auf die Aktienkurse auswirken.
US-Anleihemarkt
Nachdem zehnjährige US-Staatsanleihen ihren höchsten Stand seit zwei Jahren erreichten, befindet sich der Anleihemarkt jetzt im Abwärtstrend. In einem Umfeld stabiler und relativ niedriger Inflation ist nicht damit zu rechnen, dass die Anleiherenditen wesentlich über ihr derzeitiges Niveau hinaus steigen werden. Die Zehnjahresrenditen werden sich noch für einige Zeit zwischen vier und fünf Prozent bewegen.
Bei einer Schwächung der Konjunktur könnten sich die nächsten Monate als echte Berg- und Talfahrt für Anleger erweisen. Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass vorübergehende realwirtschaftliche Schwächephasen oft den Grundstein für einen nachfolgenden Börsenaufschwung legen. Vor allem Anleihen würden von dieser vorübergehenden Abkühlung profitieren, während Aktien bei erneutem Wachstum gewinnen werden. Investoren sollten die Kursrückgänge bei Aktien daher als günstige Kaufgelegenheit betrachten.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 581 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2006). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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