Kommentar
11:50 Uhr, 02.03.2023

Gut für die EZB, schlecht für uns alle

Die Löhne steigen, die Inflation steigt schneller. Der Realeinkommensverlust ist ein Garant für tiefere Inflationsraten in der Zukunft.

Die US-Notenbank hält den Arbeitsmarkt für zu stark. Diese Meinung versteckt sie nicht. Die EZB ist weniger explizit. Im historischen Vergleich ist aber auch der Arbeitsmarkt in der Eurozone sehr angespannt. Die Partizipationsrate liegt deutlich über dem Niveau vor der Pandemie und erreicht neue historische Hochs. Ist der Faktor Arbeit knapp, die Nachfrage aber hoch, müssen die Löhne steigen. Genau das ist 2022 geschehen. Damit es zu keiner Lohn-Preis-Spirale kommt, soll der Arbeitsmarkt gebremst werden. Die Daten untermauern dies. Hohe Inflation ging historisch mit niedriger Arbeitslosigkeit einher (Grafik 1).

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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