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19:55 Uhr, 24.09.2003

"Gunning the stops" im <b>DAX</b>

Abschließend zum Ende des heutigen Handelsverlauf in Deutschland noch einige kurze Anmerkungen zum DAX.

Anbei der Tageschart mit der aktualisierten Tageskerze von heute. Der Index steht intraday bei 3.299,x Punkten. Im Bereich von 3.280 Punkten erwarten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Gegenreaktion. Die heftigen Kursverluste der letzten Tage basieren augenscheinlich auf dem "Gunning the Stops" Phänomen. Da hatten wohl eine Menge Marktteilnehmer ihre Stopps im Bereich wichtiger Supportmarken platziert. Diese Stopps sind lawinenartig ausgelöst worden. Einen solchen Effekt sieht man hin und wieder bei Midcap Stocks, aber in dem Ausmaß eher selten in großen Indizes. Die überschnellen deutlichen Kursverluste, - immerhin gut 400 Punkte innerhalb weniger Tage -, zeigen recht eindrucksvoll, daß zumindest am deutschen Markt noch nicht von einem überschäumenden Optimismus die Rede sein kann. Immerhin haben die US Indizes noch gar nicht richtig begonnen zu korrigieren und der DAX nimmt in einem Zug einen nicht unerheblichen Teil der Korrekturstrecke bereits vorweg. Marktteilnehmer, die durch die bisherigen Bärenmarktjahre auf beginnende Verluste sensibilisiert und psychisch stark negativ konditioniert sind, werfen bei ersten Anzeichen der "Unsicherheit" sofort scheinbar ihr gesamtes Material auf den Markt. Was das kurzfristige Kursgeschehen im DAX anbelangt, so möchten wir auf eine vergleichbare Phase im Mai dieses Jahres hinweisen. Auch da hatte sich ein "lower High" und "lower Low" ausgebildet, die sich jedoch anschließend recht schnell als eine Bärenfalle herausstellten.


DAX - Charttechnisch angeschlagen ... 24.09. 17:18

... und zwar im kurzfristigen, nicht im mittelfristigen Zeitfenster.

DAX - Intradaykursstand : 3.380 Punkte

Linienchart seit Anfang 2003 mit großem Tageschartausschnitt als Kurzupdate.

Seit Mitte August hat sich im Top des Aufwärtstrends seit März 2003 eine kleine obere Wendeformation ausgebildet. Der Bulle in Form des Aufwärtstrends trifft nun also wieder auf Gegenwehr des Bären in Form der Wendeformation. Der kurzfristig zentrale Support bei 3.440 Punkten hat erstaunlicherweise keine Gegenbewegung einleiten können. Kurzfristig hat der Bär das Ruder übernommen, wobei das übergeordnete mittelfristige bullishe Set Up bisher sauber intakt ist! Im kurzfristigen Zeitfenster ist der DAX langsam bereits wieder überkauft, so daß mit Gegenbewegungen zu rechnen ist.

Chart erstellt mit Tradesignal von Technical Investor


Warum solche turbulenten Marktphasen für ... 23.09. 17:11

... so wichtig sind?

Bezogen auf die aktuelle Marktphase liegt seit März 2003 ein übergeordneter Aufwärtstrend vor.

Warum sind solche turbulente Marktphasen nun so wichtig?

Weil es in einem dominanten Trend immer "Unsicherheitsphasen" eingestreut sein müssen, in denen folgendes passiert:

a) Diejenigen, die auf der richtigen Seite entsprechend dem Trend positioniert sind, stellen sich die Frage, ob "ihr" Trend nun aufgegeben werden könnte. Diese Marktteilnehmer werden teilweise aus Sicherheitsgründen und zwecks Profitsicherung Positionen abladen.

b) Diejenigen, die dem übergeordneten Trend seit seinem Bestehen nicht getraut haben, sehen sich bestätigt und nehmen zum Teil erneut Position gegen den Trend ein

Das Verhalten der Marktteilnehmer von Gruppe a) und b) hält damit den übergeordneten Trend sozusagen am Laufen. Gruppe a) kauft sich bei Kursstabilisierung zurück und b) covert Sortpositionen. Beides führt zu tendenziell steigenden Notierungen.

Warum es sentimenttechnisch ...

... bezogen beispielsweise auf die aktuelle übergeordnete Uptrendphase kontraproduktiv wäre, wenn eben nicht immer wieder "Unsicherheitsphasen" in den dominanten Trend eingestreut wären?

Weil dem Aufwärtstrend Schritt für Schritt die Liquidität ausgehen würde. Es gäbe keine Rückkäufe der Bullen und kein kurstreibendes Shortcovering der Bären. Außerdem würden je nach vorliegender Trendstärke in der Meinungsfindung nicht immer mehr Marktteilnehmer aus dem Bären- in das Bullenlager wechseln. Der Wechsel eines Bären zum Bullen bedeutet zunächst einmal Kurssteigerungen. Ohne Unsicherheit wären theoretisch alle investiert; und zwar voll investiert. Wir erinnern uns an die Jahre 1999-2000. Im Hoch der Hausse war das Bullenlager dermaßen stark, wurden selbst von den Investmentbanken regelmäßig Kurszielanhebungen und "Strong Buys" lanciert, befanden sich kreditfinanzierte Aktienkäufe auf rekordverdächtigem Niveau, daß dem Wahnsinns-Hype langsam aber sicher die Liqudität ausging. Die Broker begannen die Richtlinien für Margin Accounts zu verschärfen, was zu lawinenartigen Verkäufen führte. So wurde 2000 der Crash eingeleitet. Keine Frage, daß natürlich die Fundamentals damals ebenfalls klare Verkaufsgründe lieferten. Vergleicht man die aktuelle Situation mit der von 1999-2000, so kann konstatiert werden, - und darüber dürfte unter den Marktteilnehmern Konsens bestehen -, daß wir von März bis jetzt bzgl. des Liquiditätsmomentums noch lange nicht das Ausmaß der Jahre 1999-2000 erreicht haben.


DAX - Wenn der Bulle pausiert, ... 23.09. 16:16

... sieht der Bär wieder seine Chance.

DAX - Kursstand : 3.425 Punkte

Wochenchart. (1 Kerze = 1 Woche)

Diagnose: Am 12.03.2003 erreichte der DAX bei 2.188 Punkten sein Bärenmarkt-Tief. März bis September 2003 konnte sich der Index umfassend erholen. Im Rahmen der Kurserholung konnte ein massives vielschichtiges Widerstandscluster bei 3.400-3.450 Punkten überwunden werden. Nach dem ersten Ausbruch über diese Widerstandszone, markierte der Index bei 3.676 Punkten das bisherige Jahreshoch. Seit 3 Wochen wird der erste Ausbruch über das Widerstandscluster nun auskonsolidiert, soweit eigentlich typisch ...

Prognose: Der Index fällt auf das zurvor überwundene Widerstandscluster zurück. Hier muß sich der DAX nun beweisen. Kann das Widerstandscluster in einen Key Support umfunktiert werden? Das ist derzeit die zentrale Frage, die sich stellt und die wir in der GodmodeTrader Member Area engmaschig erörtern.

Unter 3.300 Punkten wird es aus charttechnischer Sicht langsam "gefährlich" für den Index.

Chart erstellt mit Tradesignal von Technical Investor

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