Großer Indexvergleich weltweit – Wo lohnt sich jetzt noch der Einstieg?
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Fast zur Jahresmitte 2025 hat sich das Bild an den globalen Aktienmärkten ungewöhnlich verschoben. Während die US-Börsen – sonst oft Taktgeber des weltweiten Aufschwungs – bislang weitgehend stagnieren, legt Europa einen regelrechten Sprint hin. Der DAX notiert auf Allzeithoch, und auch in Südeuropa überraschen Indizes mit bemerkenswerten Kursgewinnen. Derweil ist das Bild an den asiatischen Aktienmärkten sehr gemischt.
In dieser Goldesel Topstory analysieren wir, wie die weltweit wichtigsten Märkte bislang performen – und wo sich jetzt noch ein Einstieg lohnen könnte.
Top-Indizes der Welt im Vergleich 2025
Index | Region | YTD (seit Jahresbeginn) |
---|---|---|
IBEX 35 | Spanien | 22,88 % |
DAX | Deutschland | 22,08 % |
FTSE MIB | Italien | 18,77 % |
Hang Seng | Hongkong | 18,61 % |
KOSPI | Südkorea | 17,19 % |
Bovespa (IBOV) | Brasilien | 13,15 % |
FTSE 100 | Großbritannien | 8,14 % |
CAC 40 | Frankreich | 5,75 % |
NIFTY 50 | Indien | 5,63 % |
S&P/ASX 200 | Australien | 4,37 % |
S&P 500 | USA | 2,02 % |
NASDAQ Composite | USA | 1,13 % |
Shanghai Composite | China | 1,00 % |
Dow Jones | USA | 0,51 % |
Nikkei 225 | Japan | –5,40 % |
USA: Zwischen Konjunkturimpulsen und Schuldenlast
Die wirtschaftliche Lage in den USA präsentiert sich zur Jahresmitte 2025 zwiegespalten. Einerseits sendet der Arbeitsmarkt solide Zahlen: Im Mai wurden 139.000 neue Stellen geschaffen, die Arbeitslosenquote verharrt bei 4,2 % – ein Zeichen dafür, dass der Binnenkonsum vorerst stabil bleibt. Doch in der Breite verliert die wirtschaftliche Dynamik an Zugkraft. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal leicht um 0,2 % (annualisiert) – das erste negative Quartal seit dem Frühjahr 2023. Vor allem Investitionen und Exportnachfrage entwickeln sich schleppend, während der Dienstleistungssektor erste Bremsspuren zeigt.
Gleichzeitig bleibt die Inflation mit zuletzt 2,1 % zwar moderat, doch die US-Notenbank warnt vor möglichen Zweitrundeneffekten – etwa durch neue Importzölle oder steigende Energiepreise. Der Leitzinskorridor wurde zuletzt im März bei 4,25–4,50 % belassen, wobei sich Fed-Chef Powell bislang resistent gegenüber politischen Forderungen nach schnellen Zinssenkungen zeigt. Präsident Trump forderte zuletzt offen eine Reduktion um einen vollen Prozentpunkt, doch bislang dominiert geldpolitische Zurückhaltung. Die Notenbank befindet sich in einem Drahtseilakt: Einerseits droht bei zu früher Lockerung eine neue Inflationswelle, andererseits könnten dauerhaft hohe Zinsen die Konjunktur weiter abwürgen.
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Billionenpaket mit Schattenseiten
Während die Geldpolitik auf Sicht fährt, setzt die Regierung auf fiskalischen Schwung. Das im Mai verabschiedete „One Big Beautiful Bill“ (OBBB) ist das bislang umfangreichste Ausgabenpaket der aktuellen Legislaturperiode und soll mit einem Mix aus Investitionsprogrammen, Steuererleichterungen und Anreizmechanismen gleich mehrere strategische Ziele bedienen: den Umbau der Infrastruktur, die Stärkung heimischer Industriebranchen und die Technologieförderung – vor allem mit Blick auf den Wettbewerb mit China. Zahlreiche Projekte im Bereich Transport, Energie, Digitalisierung und Bildung sind Teil des Pakets, das in Washington auch als symbolisches Aushängeschild für Trumps neue Wirtschaftsagenda gilt.
Doch der Preis ist hoch: Nach Einschätzung des Congressional Budget Office wird das Paket das US-Haushaltsdefizit über die kommenden zehn Jahre um rund zwei bis drei Billionen Dollar vergrößern. Angesichts bereits bestehender Schulden von über 36 Billionen Dollar wuchs die Kritik in Wirtschaftskreisen und bei Ratingagenturen. Moody’s stufte das US-Rating Mitte Mai von Aaa auf Aa1 herab und verwies explizit auf die mangelnde fiskalische Konsolidierungsstrategie.
Auch Stimmen aus der Tech-Branche – etwa von Elon Musk – meldeten sich zu Wort: Er bezeichnete das Gesetz als „pork-filled“ und warf der Politik vor, langfristig ein Szenario der „debt slavery“ heraufzubeschwören. Das Vertrauen in die fiskalische Steuerungsfähigkeit der USA steht damit zunehmend unter Beobachtung.
Industriepolitik, Zölle und zaghafte Entspannung
Parallel dazu setzt die Regierung weiter auf gezielte Subventionen: Der CHIPS Act soll die Halbleiterproduktion in den USA fördern – zuletzt wurde ein neues Paket über 7,8 Milliarden USD für Intel bekanntgegeben. Der Inflation Reduction Act wiederum kurbelt Investitionen in grüne Technologien an, auch wenn einige Großprojekte inzwischen wieder gestrichen wurden.
International sorgten vor allem die neu eingeführten Strafzölle auf chinesische Produkte für Aufmerksamkeit: E-Autos, Solarkomponenten und Halbleiterimporte wurden massiv verteuert. Doch Anfang Juni gab es ein erstes diplomatisches Signal der Entspannung: Nach monatelanger Funkstille telefonierten Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping – ein 90-tägiger Zollstopp wurde vereinbart, weitere Gespräche sollen folgen.
US-Indizes: Verhaltener Jahresstart trotz Rückenwind
Trotz fiskalischer Impulse und technologischem Optimismus haben die US-Leitindizes im bisherigen Jahresverlauf nur verhalten zugelegt. Die Anleger agieren vorsichtig – zu groß sind derzeit die Unsicherheiten rund um die Themen Geldpolitik, geopolitische Lage und die Frage, wie tragfähig die US-Schuldenpolitik langfristig ist. Während sich der S&P 500 zwar über die symbolträchtige Marke von 6.000 Punkten geschoben hat, fällt die Performance insgesamt verhalten aus.
S&P 500: Stabil, aber gedeckelt
Der breite Marktindex liegt aktuell leicht im Plus – rund 2 % seit Jahresbeginn. Zwar stützen KI- und Technologiewerte das Gesamtbild, doch klassische Konsum- und Industrieaktien belasten. Der S&P bleibt damit zwar stabil, doch eine dynamische Aufwärtsbewegung ist bislang ausgeblieben. Der Blick auf den Chart bestätigt diese Zurückhaltung:
Der S&P 500 hat sich stark erholt und kratzt erneut an seinem Allzeithoch. Die Zone um den Bereich von 6.100 Punkten stellt einen klaren Widerstand dar. Ein Ausbruch wäre ein wichtiges Signal – bislang fehlt aber die Dynamik. Die Unterstützung bei 5.800 Punkten bleibt kurzfristig entscheidend.
Nasdaq Composite: KI-Fantasie trifft Realität
Technologiewerte, die 2023 und 2024 stark profitierten, verlieren etwas an Momentum. Der Nasdaq Composite kommt derzeit auf etwas über +1 % seit Jahresbeginn. Zwar sind KI-Themen weiterhin gefragt, doch Gewinnmitnahmen und Bewertungsfragen bremsen. Auch aus technischer Sicht zeigt sich ein ähnliches Bild:
Der Nasdaq bleibt stark, läuft aber unterhalb des bekannten Widerstands bei 20.000 Punkten seitwärts. Die grüne Unterstützungszone um 18.500 Punkte hält. Technisch spricht vieles für eine Fortsetzung – doch ohne Impuls dürfte es vorerst bei der Deckelung bleiben.
Dow Jones: Industrielastig und ausgebremst
Deutlich schwächer zeigt sich der traditionsreiche Dow Jones. Zyklische Werte und Industrieunternehmen stehen unter Druck – nicht zuletzt wegen hoher Finanzierungskosten und der Auswirkungen der neuen Zölle. Seit Jahresbeginn notiert der Dow leicht im Minus. Auch technisch bleibt das Bild hinter den anderen US-Indizes zurück:
Der Dow Jones arbeitet sich langsam zurück über die 200-Tage-Linie. Der Bereich um 42.000 Punkte dient nun als kurzfristige Unterstützung. Ein klarer Ausbruch über die Widerstandszone bei 43.500 Punkten steht jedoch noch aus. Der Index bleibt technisch angeschlagen – vor allem im Vergleich zu Nasdaq und S&P 500.
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Europa: Boost durch Geldpolitik und Investitionen
Der EURO STOXX 50, der die 50 größten Unternehmen der Eurozone bündelt, liegt per 7. Juni bei einem Jahresplus von 10,4 %. Getrieben wird die Bewegung nicht nur durch Einzelwerte, sondern vor allem durch drei fundamentale Entwicklungen: Erstens hat die Europäische Zentralbank den Leitzins zuletzt auf 2 % gesenkt, was die Refinanzierungskosten senkt und Investitionen ankurbelt. Zweitens investieren viele Länder der Eurozone massiv in Infrastrukturprojekte – mit dreistelligen Milliardenbeträgen allein in Deutschland und Frankreich. Und drittens sorgt die Aufrüstung infolge geopolitischer Spannungen für volle Auftragsbücher in der Rüstungs- und Sicherheitsindustrie.
Besonders dynamisch entwickelten sich in diesem Umfeld die Bankwerte im EURO STOXX 50: Banco Santander legte seit Jahresbeginn um 61 % zu, Unicredit um 50 % und BBVA um 41 %. Alle drei Institute profitieren vom positiven Zinsumfeld, gestärkten Margen und einer überraschend stabilen Konjunktur in Südeuropa.
Der STOXX50 nähert sich seinem Allzeithoch, wo mit einer Reaktion zu rechnen ist. Dann wäre die V-förmige Erholung vollständig. Für einen Trade bzw. ein Investment ist der Index aktuell eher uninteressant – es gibt bessere Alternativen.
DAX: Rheinmetall dominiert
Mit einem Anstieg von 22 % seit Jahresbeginn gehört der DAX 2025 zu den globalen Spitzenreitern. Maßgeblichen Anteil daran hat Rheinmetall mit einem Kursplus von satten 190 % – das Unternehmen ist zum Sinnbild der europäischen Verteidigungswende geworden. Doch auch die Commerzbank profitiert vom höheren Zinsniveau und legt bislang 78 % zu. Siemens Energy kletterte um 77 % – gestützt durch Milliardenaufträge im Bereich Energieinfrastruktur und einer Rückkehr in die Gewinnzone.
Der DAX ist eine absolute Rakete in diesem Jahr. Kurzfristig kann der deutsche Leitindex noch weiter laufen und die 25.000-Marke überschreiten. Typisch wäre es, wenn der DAX in diesem Sommer wieder in eine zähe Seitwärtsphase übergeht und Richtung 22.000 oder gar 21.000 Punkte läuft, um dann mit einer Jahresendrallye stark zu finishen. Aktuell ist der Index aber uninteressant für einen Trade bzw. ein Investment. Anders ist die Lage beim nächsten Index.
MDAX: Der Mittelstand marschiert
Auch der MDAX kann sich mit einem Jahresplus von rund 20 % sehen lassen – getragen von einer auffälligen Erholung im industriellen Kern. Thyssenkrupp führt die Rangliste an und hat sich seit Jahresbeginn um 116 % verteuert, beflügelt von einer Spinoff-Fantasie rund um die Marinesparte, die von der Sonderkonjunktur im Rüstungsbereich profitiert, und einer Rohstofferholung. Bilfinger überzeugt mit soliden Zahlen und einem Kursplus von 70 %, während Auto1 auf ein Comeback im E-Commerce-Sektor hofft.
Der MDAX läuft stark und hat sogar noch etwas Luft zum DAX. Das Allzeithoch bei rund 36.000 Punkten ist noch weit entfernt. Für den Mittelständler-Index darf man also durchaus bullisch sein. Bei 30.000 liegt eine starke Unterstützung. Sollte der Index bis zu dieser Unterstützung korrigieren, könnte man über einen Einstieg nachdenken. Warum deutsche Nebenwerte in diesem Jahr so spannend sind, hatten wir in diesem Artikel analysiert.
Long bei einem Rücksetzer und entsprechender Reaktion an der Zone im Bereich von 30.000 Punkten, Stop unter 29.300 Punkte mit erstem Ziel im Widerstandsbereich von 33.000 Punkten, weiteres Ziel das Allzeithoch bei über 36.000 Punkten.
Exkurs: Spanien und Italien laufen heiß
Zwei Indizes, die von Anlegern oft übersehen werden, aber 2025 erstaunlich stark laufen, sind der spanische IBEX 35 und der italienische FTSE MIB. Beide sind um 22,8 % bzw. 18,7 % gestiegen.
- In Spanien stützt ein robustes BIP-Wachstum von 2,6 % die Märkte. Das spiegelt sich in der starken Performance einzelner Werte wider: Indra Sistemas, ein Anbieter von Verteidigungs- und IT-Lösungen, hat seit Jahresbeginn 107 % zugelegt. Banco Santander kommt auf 61 %, und Banco de Sabadell bringt es auf ebenfalls bemerkenswerte 50 %.
- In Italien sind es ebenfalls die Finanz- und Versorgerwerte, die dominieren: Unicredit notiert bei einem Plus von 50 % und Intesa Sanpaolo bei 29 %. Die wirtschaftliche Stabilisierung in Italien geht einher mit einer vorsichtigen, aber kontinuierlichen Haushaltskonsolidierung.
Asien: Zwischen Staatslenkung und Konsumschwäche
Zur Jahresmitte 2025 zeigt sich der asiatische Wirtschaftsraum uneinheitlich. In China bestimmt weiterhin der Staat die wirtschaftliche Richtung – mit massiven Stimuluspaketen, um das Wachstum zu stabilisieren. In Japan hingegen setzt man auf vorsichtige geldpolitische Normalisierung und strukturelle Reformen. Beide Länder stehen unter Druck durch schwache Exporte, geopolitische Spannungen und die Auswirkungen der US-Zollpolitik. Während Peking mit viel Geld gegensteuert, versucht Tokio den schmalen Grat zwischen Inflation und Wachstum zu halten.
China: Wachstum auf Kredit
In China bleibt die Regierung der zentrale Treiber der Konjunktur. Um das Wachstumsziel von rund 5 % zu erreichen, wurden neue Ausgabenprogramme beschlossen. Rund drei Billionen Yuan fließen über Sonderanleihen in Infrastruktur, Digitalisierung und Konsumanreize. Gleichzeitig senkt die Zentralbank die Mindestreserven, um den Kreditfluss in die Wirtschaft anzukurbeln.
Doch die strukturellen Probleme bleiben: Die Immobilienkrise ist ungelöst, der Konsum lahmt, viele private Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück. Das Vertrauen in die Wirtschaftspolitik bleibt gedämpft – trotz aller Maßnahmen.
CSI 300: Gesteuerte Stabilität
Der CSI 300, Chinas Leitindex für Festlandsaktien, legt seit Jahresbeginn leicht zu. Die Gewinne kommen vor allem aus staatlich geförderten Branchen wie Infrastruktur und Energie. Konsum- und Exportwerte bleiben schwach, das Handelsvolumen ist verhalten. Der Markt bleibt stark politisch beeinflusst – eine echte Erholung sieht anders aus.
Zudem ist der Zugang für ausländische Investoren begrenzt. Viele A-Aktien sind von Europa aus nicht direkt handelbar. Gleichzeitig sind bekannte Konzerne wie Tencent gar nicht im CSI 300 enthalten – sie sind über Konstrukte wie Cayman-Briefkastenfirmen und sogenannte VIE-Strukturen in Hongkong gelistet, was Investoren nur wirtschaftliche Beteiligung ohne Stimmrechte ermöglicht. Ein Beispiel für eine echte, aber unzugängliche A-Aktie ist Kweichow Moutai, mit fast 250 Milliarden USD Börsenwert eines der wertvollsten Unternehmen Chinas – für europäische Anleger jedoch faktisch unerreichbar.
Hang Seng: Aufschwung mit Unsicherheiten
Der Hang Seng Index in Hongkong startete stark ins Jahr, hat aber seit dem Frühjahr wieder an Schwung verloren. Nach einem Plus von ungefähr 18 % zur Jahresmitte trübt geopolitische Unsicherheit das Bild – neue US-Zölle, schwache Tech-Nachfrage, Kapitalabflüsse. Hongkong bleibt zwar ein wichtiger Zugangspunkt zu China, doch Investoren sind vorsichtig. Viele fragen sich, ob die Sonderverwaltungszone ihre Rolle als verlässlicher Finanzplatz langfristig halten kann. Der Hang Seng konnte zwar 2024 bereits einen neuen Aufwärtstrend etablieren, allerdings erlebt der Aktienmarkt in Hong Kong auch gerne kurze, aber schnelle und starke Abverkäufe. Der Aufwärtstrend ist daher eher instabil und wie lange dieser nun anhält, bleibt ungewiss. China muss wieder das Vertrauen der Investoren gewinnen, damit auch langfristig der Turnaround gelingt.
Japan: Zwischen Inflationsschub und Exportflaute
Japan zeigt sich stabil, aber mit Gegenwind. Die Inflation liegt bei rund 4 %, die Löhne steigen – ein positives Signal nach Jahren der Stagnation. Die Notenbank hat darauf mit einer vorsichtigen Zinserhöhung reagiert. Trotzdem bleibt das Wachstum verhalten: Die schwache Exportnachfrage, vor allem durch US-Zölle und Chinas verhaltene Konjunktur, belastet. Der Yen ist weiterhin schwach, was zwar Exporte erleichtert, aber Importe verteuert.
Nikkei 225: Rücksetzer nach Rekordjagd
Der Nikkei 225 hatte 2024 nach 35 Jahren Flaute ein neues Allzeithoch erreicht, ist aber 2025 in den Korrekturmodus übergegangen und läuft seitdem seitwärts. Gewinnmitnahmen, externe Unsicherheiten und durchwachsene Konjunkturdaten haben den Index seit Jahresbeginn ins Minus gedrückt. Während Technologiewerte und Konsumtitel stabil bleiben, schwächeln zyklische Industrieaktien und Banken. Insgesamt zeigt sich der japanische Markt solide, aber ausgebremst mit wenig neuen Impulsen.
Fazit: Zwischen Rallye und Rückstand
2025 präsentiert sich bisher als europäisches Börsenjahr. Ob DAX, MDAX oder IBEX – viele Leitindizes des Kontinents zeigen Stärke, gestützt durch Zinssenkungen, Investitionsprogramme und eine überraschend stabile Konjunktur. Auch Asien liefert Lichtblicke – insbesondere in China, wo milliardenschwere Stimuli für Erholung sorgen, wenn auch unter staatlicher Kontrolle. Die USA hingegen enttäuschen bislang – sowohl konjunkturell als auch an den Börsen. Trotz milliardenschwerer Programme wie dem OBBB und robuster Arbeitsmarktdaten bleibt das Momentum verhalten. Schuldenlast, Zinspolitik und geopolitische Risiken bremsen.
Dennoch: Dass der US-Markt dauerhaft hinterherhinkt, ist historisch die Ausnahme. Die globale Börsenlandschaft bleibt stark mit der Wall Street verbunden. Sollte es der US-Wirtschaft gelingen, konjunkturell wieder Tritt zu fassen – etwa durch eine geldpolitische Lockerung oder Entspannung im Zollkonflikt – könnten sich die Kräfteverhältnisse erneut verschieben. Bis dahin bleibt Europa der überzeugendste Markt 2025 – geldpolitisch, fiskalisch und konjunkturell. Insbesondere der MDAX überzeugt aktuell mit einer charttechnisch interessanten Ausgangslage. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, wir werden die Entwicklung für euch im Auge behalten.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.
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