Fundamentale Nachricht
14:35 Uhr, 27.10.2015

Große Trendwende am Aktienmarkt?

Das Wachstum der Geldmenge M1 in der Eurozone verlangsamt sich wieder. Das könnte auf einen Hochpunkt am Aktienmarkt hinweisen.

Erwähnte Instrumente

Die Geldmenge M1 ist nicht nur ein guter Konjunkturindikator, sondern auch ein relativ zuverlässiger Indikator für die Aktienmärkte. Die Geldmenge M1 umfasst Bargeld und Sichteinlagen der Nichtbanken, worunter im Wesentlichen das sich im Umlauf befindliche Bargeld und die auf Giro- und Tagesgeldkonten angelegten Gelder zu verstehen sind. Brummt die Konjunktur, dann wächst auch die Geldmenge M1 schneller, weil mehr Geld auf Girokonten für baldige Ausgaben vorgehalten wird. Geht es der Konjunktur schlecht, dann verlangsamt sich das Wachstum der Geldmenge M1.

In den vergangenen Jahren erreichte die Wachstumsgeschwindigkeit der Geldmenge M1 regelmäßig vor den Aktienmärkten einen neuen Hoch- oder Tiefpunkt. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der M1-Wachstumsrate in der Eurozone und den Euro Stoxx 50 als europäischen Leitindex.

Große-Trendwende-am-Aktienmarkt-Oliver-Baron-GodmodeTrader.de-1
Vor dem Platzen der Dotcom-Blase verlangsamte sich das Wachstum der Geldmenge M1 bereits ab Mitte 1999, während die Aktienmärkte erst ein Jahr später ihren Hochpunkt erreichten. Ein Tief bei der Wachstumsgeschwindigkeit der Geldmenge M1 wurde dann bereits im April 2001 erreicht, während der europäische Aktienmarkt erst im März 2003 den Tiefpunkt erreichte.

Vor der Finanzkrise erreichte die Wachstumsgeschwindigkeit der Geldmenge in der Eurozone bereits im August 2005 einen relativen Hochpunkt, während die Aktienmärkte noch bis Sommer 2007 weiter kletterten. Die Erholung setzte dann bei der Geldmenge M1 bereits im August 2008 ein, während die Aktienmärkte erst ab März 2009 wieder stiegen.

Seit Mitte 2011 hat sich das Wachstum der Geldmenge M1 in der Eurozone wieder deutlich beschleunigt. Im Juli 2015 erreichte die Wachstumsrate der Geldmenge M1 mit 12,2 Prozent einen Hochpunkt. Im August und September lag die Wachstumsrate hingegen nur noch bei 11,5 bzw. 11,7 Prozent. Das schwächere Wachstumstempo der Geldmenge M1 in den vergangenen beiden Monaten könnte als mögliches Indiz für eine Trendwende an den europäischen Aktienmärkten interpretiert werden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich das Wachstum der Geldmenge M1 in den kommenden Monaten weiter verlangsamt. Insbesondere die lockere Geldpolitik der EZB könnte das Wachstum der Geldmenge M1 wieder ankurbeln und so einen neuen Bärenmarkt vorerst verhindern.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

6 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • 280a
    280a

    Ich erkenne in der gezeigten Grafik eindeutig, dass es absolut keine Korrelation zwischen den beiden Kurven gibt.

    15:39 Uhr, 27.10. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • BobbyAxe
    BobbyAxe

    Also wenn ich die Geldmenge (M1) mit dem Eurostoxx vergelieiche sehe ich volgendes... Fallende Geldmenge M1 nach einem signifikanten Hochpunkt führte Anstiegen vom Eurostoxx 99, 03, 05, 09.. Weiß ja nicht wo Sie da eine einen Einbruch am Aktienmarkt sehen.

    15:11 Uhr, 27.10. 2015
    2 Antworten anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten