Griechenland: Verhandlungen über Schuldenschnitt kurz vor dem Abschluss?
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Athen (BoerseGo.de) - Die Verhandlungen um den dringend erforderlichen freiwilligen Schuldenschnitt in Griechenland befinden sich offenbar auf der Zielgeraden. Griechische Medien berichteten, die Verhandlungen seien hart gewesen, befänden sich aber kurz vor einem Abschluss. Es gebe eine vorläufige Einigung der Regierung in Athen mit dem Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF, Charles Dallara, berichtet etwa die Athener Zeitung "To Vima". Am Vortag hatte Regierungschef Papademos gedroht, private Gläubiger per Gesetz zum Forderungsverzicht zu zwingen.
Strittig war bislang der Zinssatz der neuen Anleihen, die nach einer Einigung die alten ersetzen sollen. Hier ist nun von einem Zinssatz von durchschnittlich vier Prozent die Rede, bei einer Laufzeit von 30 Jahren.
Nach Informationen des staatlichen Fernsehens will sich Ministerpräsident Lucas Papademos Donnerstagabend mit den Vorsitzenden der drei Parteien treffen, die seine Regierung unterstützen. Medienberichten zufolge soll es bei den Gesprächen um den Schuldenschnitt und weitere harte Sparmaßnahmen gehen. Dies könnte auch auf eine mögliche Einigung hindeuten. Erst am Mittwoch hatte sich Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann zuversichtlich gezeigt, dass in den nächsten zwei Wochen eine Einigung erzielt wird.
Die Beteiligung der privaten Gläubiger ist eine Bedingung des Rettungspaket von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF). Die griechische Regierung verhandelt bereits seit Wochen mit Banken, Versicherungen und Hedge-Fonds. Sie sollen einem freiwilligen Forderungsverzicht von 50 Prozent zustimmen. Insgesamt wird eine Summe von 100 Milliarden Euro angepeilt. Das ist aber nur bei einer Beteiligungsquote von 90 Prozent zu erreichen. Stimmen dem Schuldenerlass weniger Gläubiger zu, müsste die dadurch entstehende Finanzlücke von den Euroländern gestemmt werden. Dies könnte die Auszahlung der nächsten Hilfszahlung und damit die Rettung Griechenlands gefährden.
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