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09:54 Uhr, 11.04.2012

Griechenland-Risiken größer als bisher bekannt

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott ist für die anderen europäischen Staaten offenbar mit höheren finanziellen Risiken verbunden als bisher bekannt. Grund sind zusätzliche Garantien des griechischen Staates an den Finanzsektor des Landes in Höhe von 50 Milliarden Euro, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Frage des FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler berichtet.

Laut Bericht gelten die Garantien an die griechischen Geschäftsbanken als Eventualverbindlichkeiten und werden deshalb nicht auf den offiziellen Schuldenstand Griechenlands angerechnet. "Sollten die Garantien allerdings gezogen werden, würden die damit verbundenen Zahlungen Defizit und Schuldenstand erhöhen“, heißt es in dem Schreiben laut Bericht. Bei der Gründung einer Bad Bank werde diese außerdem "vollständig dem Sektor Staat zugeordnet", wodurch der Schuldenstand des griechischen Staates ebenfalls steigen würde.

Laut FDP-Finanzexperte und Euro-Rebell Frank Schäffler werden die neuen Risiken einmal mehr besonders den deutschen Steuerzahler treffen. "Bei einem Ausfall der griechischen Banken trägt die Europäische Zentralbank das Risiko des Ausfalls - und mit 27 Prozent die Bundesbank und damit der Steuerzahler", sagte Schaeffler zu "Handelsblatt Online". Zuletzt hatte EZB-Präsident Mario Draghi angedeutet, künftig nicht mehr alle griechischen Geschäftsbanken refinanzieren zu wollen. Einige Finanzhäuser wären damit auf die Notfall-Liquiditätshilfen (ELA) der griechischen Zentralbank angewiesen, die mithilfe des ELA-Programms ohne europäische Kontrolle den heimischen Banken neues Geld zur Verfügung stellt.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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