Griechenland: Ifo-Chef empfiehlt Austritt aus Eurozone
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Düsseldorf/München (BoerseGo.de) - Ifo-Chef Hans-Werner Sinn hat sich erneut für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone und eine anschließende Abwertung der neuen griechischen Währung ausgesprochen. "Das Land muss um 20 bis 30 Prozent abwerten, damit sein gigantisches Leistungsbilanzdefizit (...) und der Überhang des Konsums über die Einkommen (...) verschwinden", schreibt Sinn in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt". Nur durch eine Abwertung könne die griechische Wirtschaft wieder wettbewersfähig werden.
Sowohl eine interne als auch eine externe Abwertung seien "schrecklich", in der Summe sei aber eine externe Abwertung, also eine Abwertung der Währung, weniger folgenreich. Zwar gebe es bei einem Euro-Austritt sofort einen Bank Run, der die griechischen Banken in die Pleite treibe, aber die Realwirtschaft bleibe geschont und eine Massenarbeitslosigkeit könne vermieden werden. "So turbulent der Austritt wäre, so schnell würden sich die Gemüter wieder beruhigen", erwartet Sinn. Eine interne Abwertung, also eine ausgeprägte Deflationsphase wie in Deutschland zwischen 1929 und 1933, sei problematischer. "Griechenland würde wie damals Deutschland an den Rand des Bürgerkriegs getrieben", ist Sinn überzeugt.
Die Entscheidung für einen Austritt aus dem Euro müsse aber allein Griechenland treffen. Neben der Abwertung hält Sinn auch einen "Schuldenerlass in Höhe des heutigen Marktabschlags auf den Nennwert von rund 40 Prozent" für notwendig. "Wer noch glaubt, mit Beschwichtigungen durchzukommen, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden."
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