Kommentar
18:12 Uhr, 09.02.2010

Griechenland: Bailout!

Erwähnte Instrumente

Um 17:40 Uhr ging die Meldung über die Ticker, dass die EU einer "prinzipiellen" Rettungsaktion von Griechenland zustimmte. Die Angst, dass die Staatsschulden der Helenen Probleme bereiten könnten, wurde in den Wochen davor dadurch intensiviert, dass der Euro zum Dollar quasi verramscht wurde. In nur 50 Tagen verlor das Währungsverhältnis um 10,5% an Wert. Zeitweise wurde ernsthaft darüber diskutiert, dass der Euro unter dem Gewicht negativer Nachrichten um Griechenland und die "PIGS" zerbricht. Es herrschte Ausverkaufsstimmung. Der Euro fiel letzte Woche bis auf 1.3584 US-Dollar.

Jetzt notiert die Gemeinschaftswährung wieder bei 1.3833 US-Dollar und damit 1.3% höher als am Vortag. Die CDU tut das, was schon lange hätte getan werden müssen. Wolfgang Schäuble will nach Exklusivberichten der "Financial Times Deutschland" die Unionsfraktion über einen Rettungsplan informieren. Damit könnte der rasante Preisverfall des Euros gestoppt werden. Der Abverkauf im Euro trug zeitweise bereits crashartige Züge. Die Frage um die Zukunft des Euros kamen nicht von ungefähr. Es ist gut, dass dieser Volatilität Einhalt geboten wird. Man sollte solche Bewegungen an den Devisenmärkten nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Jetzt also ein Rettungspaket. Angestrebt werden soll eine europäische Lösung, möglich sei aber auch ein Alleingang Deutschlands, berichtet die FTD. Morgen will Wolfgang Schäuble die Lage offiziell erläutern. Am Donnerstag soll über das genaue Vorgehen in Brüssel mit europäischen Regierungschefs diskutiert werden.

Mein Kollege Harald Weygand hat in seinem Blog gestern um 16 Uhr ein Call-Hebelzertifikat auf den Euro zum Dollar aufgenommen. Der Call liegt 51% im Plus. Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, was die Charttechnik zu leisten im Stande ist: Hier gehts zum Blog-Eintrag des Euro-Trade

In einem kurzen Chat mit Harald Weygand sind wir zu der Übereinkunft gelangt, dass die Mixtur an vermutlich massiven Short-Positionen im EUR/USD und der Griechenland-Nachricht zu einer kräftigen Gegenbewegung im EUR/USD führen kann.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten