Kommentar
15:44 Uhr, 06.06.2012

Griechenland-Austritt: Markt könnte Rally hinlegen

iSMS (Investors Social Media Sumup): Was prominente Investoren, Ökonomen und Börsenjournalisten twittern und bloggen

Marc Faber

- Europa riskiert ein gigantisches Systemversagen

"Je länger der Euro-Austritt Griechenlands hinausgezögert wird, desto mehr riskiert Europa ein gigantisches Systemversagen. Ich glaube, dass der Markt erleichtert wäre, wenn Griechenland den Euro endlich verlassen würde und Klarheit bestünde. Es wäre nicht gut für die Aktien von Banken und Versicherungen, aber die Märkte in Europa sind jetzt stark überverkauft, und ich denke, dass sie bei einem Euro-Austritt Griechenlands eine Rally hinlegen könnten, weil es eine Lösung gibt. Vielleicht nicht die beste Lösung – die beste Lösung wäre gewesen, Griechenland nie in die Eurozone zu lassen, aber doch eine Lösung".

- Griechenland-Frage nicht marktbestimmend

"Persönlich glaube ich, dass die Bedeutung der Griechenland-Krise völlig übertrieben wird. Die Griechenland-Frage ist nicht marktbestimmend. Der Markt konzentriert sich auf andere Themen, die wichtiger sind."

- Lockere Geldpolitik wird kein Ende finden

"Ich finde es ziemlich amüsant, dass jetzt über einen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gesprochen wird, denn ein Ausstiegsplan ist genau das, was sie nicht haben. Ich glaube nicht, dass es einen Ausstieg geben wird, sondern eine Fortsetzung des Geld-Druckens. Aber ich muss Mr. Bernanke Anerkennung zollen, ich an seiner Stelle würde sagen, dass es kein QE3 geben wird und würde dann warten, bis der S&P um 100 oder 200 Punkte einbricht, um dann als großer Retter des gesamten Finanzsystems aufzutreten, indem ich QE3 ankündige."

- In Asien ist die Inflation höher, als die Regierungen zugeben

"In Asien gibt es jede Menge Inflation, und zwar mehr als die Regierungen zugeben. Die Preise gehen deutlich nach oben, aber die Volkswirtschaften schlagen sich immer noch einigermaßen gut. Das liegt am Wettbewerbsvorteil der asiatischen Länder und der Tatsache, dass auf eine Ausweitung des persönlichen Konsums gesetzt wird. Aber das Wachstum in Asien ist auch unausgeglichen und die sozialen Spannungen wachsen. Das Wachstum in China schwächt sich deutlich ab. Ich spreche nicht über die Börse. Vielleicht geht der Aktienmarkt weiter nach oben, weil so viel Geld gedruckt wird. Aber die Wirtschaft in China verlangsamt sich sehr deutlich, und das wird Auswirkungen wird auf die Weltwirtschaft haben."

Peter Schiff

- Warum kaufen Investoren den US-Dollar?

"Die Leute sind so besorgt über die europäische Schuldenlast, dass sie den Dollar kaufen. Die Leute kaufen den Dollar nicht, weil die US-Wirtschaft solide ist, sondern weil die Eurozone in noch schlechterer Verfassung ist."

- Schuldenlast steigt nicht um 1,4 Bio Dollar, sondern um 5,0 Bio Dollar

"Wenn man sich die Zunahme der staatlichen Eventualverbindlichkeiten allein im vergangenen Jahr betrachtet, mit staatlichen Renten, der Sozialversicherung und Hypothekenverbindlichkeiten, ist die wahre Höhe der Zunahme der Staatsschulden nicht 1,4 Billionen US-Dollar, sondern eher 5,0 Billionen US-Dollar. Und denken Sie daran, das beinhaltet nur die staatlichen Renten, die Sozialversicherung und Hypothekenverbindlichkeiten, und keine der anderen unfinanzierten Verpflichtungen."

- Schuldenkrise: Das Schlimmste wäre eine Lösung in Europa

"Das Schlechteste, was wahrscheinlich kurzfristig passieren kann – wenn man versucht, die Blase intakt zu halten – wäre eine Art Lösung in Europa. Wenn Europa seine Angelegenheiten in Ordnung bringt, wäre Amerika wirklich in Schwierigkeiten."

- Amerika ist bankrott

"Wir sind schon bankrott. Es ist besser, sich diese Tatsache einzugestehen, als so zu tun, als seien wir es nicht."

Tim Schäfer

Elf Schritte, um ein guter Value Investor zu werden

"Um Value Investing besser verstehen zu können, sollten Sie es als eine Kunst und nicht als eine Wissenschaft betrachten. Es ist nicht ein mit Formeln gefütterte Computer, der die Aufgabe des Value Investings übernehmen kann. Es ist also nicht möglich, nur nach den simplen Bewertungsformeln zu schauen wie KGV, KBV und so weiter. Das wäre zu einfach."

- Haufenweise billige Aktien

"Die Panik am Börsenmarkt ist geradezu phantastisch. Es gibt haufenweise billige Aktien mit einstelligen KGVs und schönen Dividendenrenditen. Sie müssen sich klarmachen, dass noch einige Dominosteine umfallen können. Damit müssen Sie jederzeit rechnen. Nur wenn Sie Nerven wie Drahtseile haben, können Sie auf Schnäppchenjagd gehen."

- Juhu: Ausverkauf an den Weltbörsen beginnt

"Wenn die Kurse nach unten rauschen, macht es umso mehr Sinn, zuzuschlagen. Eine Rezession ist eine schöne Sache, müssen Sie zu sich sagen. Schwere Krisen sind sogar noch besser. Im Grunde genommen ist Value Investing ganz einfach. Eine großartige Aktienidee finden, abwarten, einsteigen, wenn der Kurs ausgebombt ist, anschließend an Bord bleiben."

Nouriel Roubini

- 2013 könnte ein perfekter Sturm auf die Märkte hereinbrechen

"Im kommenden Jahr könnte es an den Märkten zu einem \'perfekten Sturm\' kommen. Es droht eine ungeordnete Situation in der Eurozone, mit einem Austritt Griechenlands und erheblicher Ansteckungsgefahr für andere fragile Peripherie-Mitglieder und ein einbrechendes US-Wachstum, weil es in der Fiskalpolitik eine scharfe Klippe zu umschiffen gibt. Hinzu kommen die Spannungen im Nahen Osten zwischen den USA / Israel und dem Iran, die zunehmende Möglichkeit einer harten Landung in China und einer massiven wirtschaftlichen Verlangsamung in anderen Schwellenländern."

Paul Krugman

- 1937: Die Geschichte wiederholt sich

"Erinnern Sie sich, wie in den vergangenen Jahren ständig gesagt wurde, dass wir die Fehler von 1937 nicht wiederholen dürften? Die Fehler, als Roosevelt die Unterstützung für die Wirtschaft zu schnell zurückführte? Eine neue Grafik zeigt, wie sich die realen Regierungsausgaben in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Mann, ich frage mich, warum die Wirtschaft sich so schlecht entwickelt hat…."

(Zitate teilweise verkürzt und zusammengefasst)

Zusammenstellung: Oliver Baron, Redakteur BoerseGo.de

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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