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08:38 Uhr, 15.03.2006

GPC Biotech will Umsatz verdoppeln

Das Biotechnologieunternehmen GPC Biotech AG hat heute die Zahlen für das Geschäftsjahr 2005 bekannt gegeben. Danach ging der Umsatz wie erwartet um 26 % auf 9,3 Millionen Euro zurück (Vj. 12,6 Millionen Euro). Dies sei auf die planmäßige Reduzierung der Forschungsunterstützung im Rahmen der Kooperation mit ALTANA Pharma zurückzuführen, teilte das Unternehmen mit. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2005 keine Umsätze aus der Entwicklungs- und Lizenzvereinbarung mit Pharmion verbucht.

Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand (F&E) stieg im Jahr 2005 um 39 % auf 55,7 Millionen Euro (2004: 40,0 Millionen Euro). Der Anstieg sei hauptsächlich den gesteigerten Aktivitäten in der Medikamentenentwicklung zuzuschreiben, darunter die steigende Patientenaufnahme in die Phase-3-Zulassungsstudie für Satraplatin (SPARC-Studie) sowie die gesteigerten Aktivitäten in der Medikamentenentdeckung seit der Akquisition der Vermögenswerte der Axxima Pharmaceuticals Anfang 2005. Die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen beliefen sich im Jahr 2005 auf 20,6 Millionen Euro.

Im Jahr 2005 beinhalteten die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen einen Aufwand von 3,0 Millionen Euro im Zusammenhang mit Verlusten aus einem Untermietvertrag. Ohne Einberechnung des Aufwands im Zusammenhang mit dem Untermietvertrag stiegen die allgemeinen und Verwaltungsaufwendungen um 33 % auf 17,6 Millionen Euro (2004: 13,2 Millionen Euro). Der Jahresfehlbetrag 2005 stieg um 56 % auf -62,2 Millionen Euro im Vergleich zu -39,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie belief sich im Jahr 2005 auf -2,08 Euro (2004: -1,60 Euro).

Zum 31. Dezember 2005 verfügte GPC Biotech über liquide Mittel, kurzfristig veräußerbare Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von 95,2 Millionen Euro (31. Dezember 2004: 131,0 Millionen Euro). Der Netto-Cash-Burn des Jahres 2005 belief sich auf 47,3 Millionen Euro.

Der Zahlungsmittelbestand hat sich im ersten Quartal 2006 um 67,5 Millionen Euro erhöht: Bei Vertragsabschluss konnte im Rahmen eines Entwicklungs- und Lizenzvertrags, der im Dezember 2005 mit Pharmion unterzeichnet wurde, eine Zahlung in Höhe von 31,3 Millionen Euro vereinnahmt werden, außerdem flossen dem Unternehmen 36,2 Millionen Euro durch eine Privatplatzierung mit zwei Investment-Gesellschaften des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp sowie seines Sohnes zu.

Im Vergleich zum Vorjahr erwartet GPC Biotech für 2006 etwa eine Verdoppelung der Umsätze. Außerdem erwartet das Unternehmen einen moderaten Anstieg des Forschungs- und Entwicklungsaufwands, da die Ausgaben für das Zulassungsverfahren erhöhen werden und GPC Biotech plant, neue klinische Studien zu beginnen sowie bestehende Studien auszuweiten. "Erfreulicherweise verfügen wir durch unsere Vereinbarung mit Pharmion über ausreichende Finanzmittel für die Entwicklung, um Satraplatin weiter voran zu treiben. Diese wichtige Kooperation sowie die kürzlich erfolgte Privatplatzierung versetzen uns in dieser entscheidenden Phase für das Unternehmen in eine starke finanzielle Position", kommentierte Finanzvorstand Dr. Mirko Scherer.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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