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10:07 Uhr, 23.08.2004

GOOGLE - oder die Pflicht der Fonds-Manager

Nun hat er also stattgefunden, der lang erwartete Börsengang von Google (Nasdaq: GOOG). Mit 85 USD Ausgabepreis ist der Titel damit mit 23 Mrd. USD bewertet. Keine Frage, das ist jenseits von Gut und Böse. Ich will hier KUVs und KGVs gar nicht bemühen. Der Titel ist derzeit in etwa so viel wie General Motors, Lehman Brothers, Lockheed Martin oder InterActiveCorp wert. Und wäre die ursprüngliche Ausgabespanne jenseits der 100-USD-Marke zustande gekommen, dann läge die Bewertung in der Grössenordnung einer McDonalds oder einer hiesigen Allianz AG.
Google ist ganz klar überbewertet. Aber Vorsicht: Der Kurs muss deshalb in der nächsten Zeit noch lange nicht sinken. Denn aus US-Finanzkreisen höre ich, dass es für Fond-Manager, die in Hightech- oder Internet-Werte investieren, »Pflicht« ist, Google im Portfolio zu führen. Und zwar in erheblichem Umfang. Welcher Portfolio-Manager will schon am Ende des Jahres in der Schlussbilanz seinen Anlegern erklären, warum er einen der grössten Werte in dieser Sparte evtl. nicht drin hat.
Falls Sie zu der Anlegerspezies gehören, die in den USA gerne leerverkauft oder mit Puts agiert: hier besteht Fingerverbrennungsgefahr. Rechnen Sie nicht damit, dass viel Material auf den Markt drängt. Trotz offensichtlicher Überbewertung dürfte Google zunächst seinen Weg an der Börse machen - und der zeigt nach oben. Was in ein oder zwei Jahren ist - dazu kommen wir später.

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