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15:56 Uhr, 31.03.2014

Goldproduzenten erhöhen operative Marge

Goldproduzenten konnten ihre Kosten im vierten Quartal 2013 deutlich senken und damit ihre operative Marge trotz des gesunkenen Goldpreises steigern. Das ist ein gutes Zeichen für Investoren.

Die Goldproduzenten konnten ihre Kosten im vierten Quartal 2013 weiter senken und damit trotz des viel tieferen Goldpreises ihre operative Marge wieder steigern. Markus Bachmann, Fondsmanager und Mitbegründer von Craton Capital, erwartet künftig weitere Kostensenkungen. Diese entscheidenden Entwicklungen seien in den Kursverläufen der Goldaktien noch lange nicht diskontiert, erklärt der Anlagestratege und ergänzt „die Aktien müssten nochmals um rund 50 Prozent zulegen, um auf ähnliche Niveaus zu gelangen, als die Margen vergleichbar waren“.

Die Totalen Cash Kosten konnten im Jahr 2013 um 9,2 Prozent verringert werden und betrugen im vierten Quartal 2013 durchschnittlich USD 690 pro Unze, wie Bachmann in einem Marktkommentar schreibt. „Noch eindrucksvoller konnten die Gesamtkosten pro geförderter Unze (All-In Sustaining Costs, kurz: AISC) seit dem Höchststand im ersten Quartal 2013 gesenkt werden, um 23% auf USD 965 pro Unze. Dabei fiel der durchschnittliche Goldpreis im letzten Jahr zwischen dem ersten Quartal und dem vierten Quartal um 22%.“

Den jüngsten Goldpreisanstieg allein mit den geopolitischen Unsicherheiten und dem „sicheren Hafen“-Aspekt zu begründen, greift nach Meinung der Craton-Analysten zu kurz. Der Goldpreis hätte sich schon lange vor der Eskalation in der Ukraine stabilisiert. Die treibenden Kräfte, die Gold von seinem Höchststand 2011 nach unten drückten, wirkten wieder umgekehrt. „Die Gold ETFs verzeichnen wieder Nettozuflüsse, die physischen Käufe aus Asien sind weiterhin stabil, an der Comex steigen die Netto-Longpositionen deutlich und charttechnisch bildet sich die seltene und vielversprechende Formation des ‚Goldenen Kreuzes‘ aus“, so Bachmann. Zudem seien der steigende Goldpreis in vielen verschiedenen Währungen sowie ein verbessertes Gold/Silber-Verhältnis unterstützend. Dabei steigt die Geldmenge weltweit weiter an, erste Anzeichen von Inflationserwartungen verdichten sich langsam und mögliche negative Auswirkungen des Endes der ultra lockeren Geldpolitik der amerikanischen Notenbank haben ihre Schärfe verloren.

„Die diesjährige Entwicklung bei Gold und Goldaktien überraschte die meisten Marktteilnehmer. Die Erholung seit Mitte Dezember ist bisher aber robust und die relative Performance gegenüber anderen Sektoren und Anlageklassen eindrucksvoll. Vermutlich wird es auch mal wieder den einen oder anderen Rücksetzer geben. Tatsache ist aber: die Goldproduzenten verbessern ihre operative Basis und das ist ein sehr gutes Zeichen für Investoren“, sagt Bachmann.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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